So bauen Sie trotz niedriger Zinsen erfolgreich Kapital auf

Die Sparzinsen sind niedrig. Mit der richtigen Strategie können Anleger dennoch mehr aus ihrem Geld machen.

Seit Jahren befinden sich die Zinsen für Sparguthaben im Keller. Und bei der aktuellen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ist auch für die nahe Zukunft keine Besserung des Zinsniveaus in Sicht. Doch auch jetzt gibt es Wege, wie Sie Ihr Kapital auf der Bank vermehren können.

Die Durchschnittszinsen für Tagesgeld, Festgeld & Co. befinden sich zwar auf einem niedrigen Niveau. Dennoch gibt es große Unterschiede von Bank zu Bank. Vergleichen sollte entsprechend die Devise für alle Sparer lauten. Beispiel: Bei Tagesgeld gibt es aktuell zahlreiche Anbieter, die 1,50 Prozent Zinsen bieten (etwa Rabo direct, Renault Bank direct, ING-Diba). Die Net-M Privatbank verzinst sogar mit 1,60 Prozent. Bei vielen anderen Anbietern hingegen gibt es weniger als ein halbes Prozent. Ähnliches Bild bei Festgeld: Wer sich beispielsweise für drei Jahre Laufzeit entscheidet, kann 2,15 Prozent einstreichen, oder aber nur 0,25 Prozent.

Anleger sollten nicht alle Eier in einen Korb legen. Wer auf verschiedene Anlageklassen setzt, reduziert Risiken und erhöht seine Gewinnchance. „Die Verteilung über unterschiedliche Assetklassen und Märkte erhöht langfristig die Sicherheit“, sagt Jens Erhardt, Chef der DJE Kapital AG. Der Vermögensprofi empfiehlt in der gegenwärtigen Marktsituation die Verteilung des Spargelds auf Aktien, Anleihen, Immobilien und Edelmetalle wie Gold oder Silber. Um flexibel zu bleiben, könne ein Teil des Geldes auf Tagesgeldkonten gelagert werden. Das größte Potential sieht Erhardt derzeit in Aktien. Aber auch hier gelte es, „Papiere aus verschiedenen Regionen und Branchen zu mischen“. Anleihen und Immobilien bringen Stabilität ins Depot.

Mit Stopp-Limits können Wertpapierfans Verluste begrenzen. Rutscht der Kurs unter eine vom Investor festgelegte Marke, werden die Papiere automatisch verkauft. Clevere Anleger ziehen die Stopp-Loss-Marke bei steigenden Kursen mit nach oben. Sollten die Kurse wieder abstürzen, bleibt so immer ein Gewinn. Ist der Wert einer Aktie noch nicht gestiegen, können Anleger so zwar Verluste einfahren. Schlimmere Kursstürze oder gar ein Totalverlust lassen sich aber vermeiden. Damit das Wertpapier aber nicht gleich bei einer kleinen Schwankung abgestoßen wird, sollten Stopps nicht zu knapp gewählt werden. Üblicherweise setzen Anleger Verkaufs-Limits zehn bis 15 Prozent unter dem jeweiligen Höchstkurs der Aktie.

Welche Einzelaktie oder Anleihe soll es denn sein? Wer hier unsicher ist, kann beide Assetklassen in einem Investmentfonds bündeln. Die Erfolgsformel dafür lautet Mischfonds. Traditionelle Mischfonds kombinieren Aktien, Anleihen und Geldmarktprodukte. Je nach Aktienquote fällt das Risiko aus. Fonds mit bis zu einem Drittel Aktienanteil gelten als defensiv ausgerichtet. Bei einer Aktienquote von 50 Prozent ist ein Fonds ausgewogen. Mit bis zu 70 Prozent Aktienanteil gilt er als chancenorientiert. Abhängig von der Marktlage mischen die Fondsmanager mehr oder weniger Aktien oder Rentenpapiere bei.

Ein wichtiger Baustein jeder Vermögensbildung und -sicherung ist Immobilienbesitz. Betongold bietet Inflationsschutz und unterliegt nicht den Einflüssen launischer Kapitalmärkte. Die Wertentwicklung von Häusern und Gebäuden orientiert sich an der allgemeinen Preisentwicklung. Schnellen die Preise für Waren und Dienstleistungen nach oben, verteuern sich auch Immobilien. Die Wertsteigerung von Grund und Boden sowie des Objekts sorgt im Laufe der Zeit für steten Vermögenszuwachs.

Gold gilt als Stabilitätsanker in Krisenzeiten. Seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 erlebt der Goldpreis einen wahren Höhenflug: Im Frühjahr 2008 erreichte das Edelmetall erstmals die Marke von 1.000 US-Dollar. „Damit hatte es sich innerhalb von zwei Jahren im Wert verdoppelt“, erklärt Peter Lackamp von der Kroos Vermögensverwaltung im bayerischen Traunstein. Im Herbst 2011 übersprang der Goldpreis die 1.900-US-Dollar-Grenze - ein Zuwachs von fast 100 Prozent. Aktuell befindet sich der Goldpreis in einer Konsolidierungsphase. Langfristig orientierte Anleger können die gefallenen Preise zum Einstieg nutzen. Aber Achtung: Der Goldpreise ist instabil. Deshalb empfehlen Verbraucherschützer, nur einen kleinen Teil des Vermögens in Gold anzulegen.