Sparbuch auflösen: Wohin mit dem Guthaben?

Stuttgart (dpa/tmn) - Ein Guthaben auf einem Sparbuch kann in der Regel nicht überwiesen werden. Will ein Kunde sein Sparbuch auflösen, hat er schnell ein Problem, denn das Guthaben wird in bar ausgezahlt.

Und was dann?

Die Zahlen lesen sich gut: Mehrere Zehntausend Euro liegen auf dem Sparbuch. Nun soll das Guthaben aber auf ein anderes Konto transferiert werden. Das Problem: „Von einem Sparbuch kann man in der Regel kein Geld überweisen“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Der Kunde müsste sich das Guthaben also auszahlen lassen und mit mehreren Zehntausend Euro Bargeld in der Tasche zu seiner Hausbank gehen.

Allerdings sind Verbraucher nicht gezwungen, einen Koffer voller Scheine mit sich herumtragen, wenn sie ihr Sparbuch auflösen. „Man kann sein Geld sofort wieder auf sein Girokonto einzahlen“, sagt Nauhauser. In der Regel werde der Betrag dabei vom Sparbuch auf das Konto transferiert, ohne dass der Kunde das Geld tatsächlich in den Händen hält. Denn dieser Weg sei für die Bank in der Praxis einfacher.

Wird das Girokonto von einer anderen Bank geführt als das aufgelöste Sparbuch, ist ein solcher Transfer ebenfalls grundsätzlich möglich. Kunden könnten bei einer Bank Geld einzahlen und dies auf ein Konto bei einer anderen Bank überweisen. Allerdings sei diese Dienstleistung nicht umsonst. „Die Banken verlangen dafür Gebühren.“ Bei einem Betrag von mehreren Zehntausend Euro werden dabei im Einzelfall mehr als 100 Euro an Gebühren fällig.

Alternativ könnten Kunden sich erkundigen, ob das Sparbuch-Guthaben direkt - also ohne den Umweg einer Auszahlung - auf ein Girokonto bei ihrer Hausbank überwiesen werden kann. „Technisch ist das ohne weiteres möglich“, sagt Nauhauser. Rechtlich verpflichtet sei das Institut dazu aber nicht. Doch in der Regel zeigten sich die Institute kulant.