Online-Konten werden sicherer — und teurer
Banken und Sparkassen schaffen 2012 die alten Tan-Listen auf Papier ab.
Düsseldorf. Rechnungen von daheim per Computer bezahlen statt eigens dafür zum Bank- oder Sparkassenschalter zu müssen, ist schnell und bequem. Inzwischen nutzen bereits mehr als 25 Millionen Bundesbürger das Online-Banking bei Banken und Sparkassen. Doch im Laufe des nächsten Jahres müssen sich Onlinebanking-Kunden umgewöhnen: Die Geldinstitute schaffen die alten, kostenlosen Papierbögen mit den vorgegebenen Transaktionsnummern (TAN) ab — vor allem aus Sicherheitsgründen.
Und das scheint durchaus angebracht: Für das vergangene Jahr weist die Statistik des Bundeskriminalamtes 5331 Fälle aus, bei denen Betrüger bei Online-Banking den Zugangscode ausspionierten und illegal Gelder abräumten. Ein Jahr zuvor waren es 2923, davor sogar nur 1778 Fälle. Dabei geht man im BKA davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt: Wohl nur 40 Prozent der tatsächlichen Fälle würden bekannt.
Mehr Sicherheit sollen zwei Methoden bringen: „mTan“ und „smartTan“. Für die aber werden die Kunden meist zur Kasse gebeten.
Die mobile Tan per SMS haben mittlerweile fast alle Institute im Angebot. Dabei sind schriftliche Tan-Listen überflüssig. Der Kunde erhält bei einer Online-Transaktion die Kennzahl per SMS auf sein Mobiltelefon. Zur Kontrolle erscheinen dort auch die Kontonummer des Empfängers und der gewählte Betrag. Stimmt etwas nicht, kann die Transaktion jederzeit abgebrochen werden. Allerdings berechnen viele Geldinstitute dafür Geld. Die Stadtsparkasse Düsseldorf etwa nimmt pro SMS neun Cent. Sprecher Gerd Meyer: „Das sind die Kosten, die uns selbst für die SMS entstehen.“
SmartTan heißt das Verfahren, bei dem Kunden einen sogenannten Tan-Generator, erhalten. Der ähnelt einem Taschenrechner mit Karteneinschub, schafft für jeden Auftrag eine Nummer und gleicht sie zusätzlich mit dem Empfängerkonto sowie dem Überweisungsbetrag ab. Bei der modernsten Generation sind auf der Rückseite optische Sensoren eingebaut, um eine flackernde Grafik auf dem Computerbildschirm zu lesen. Allerdings gibt’s die Geräte nicht kostenlos: Sparkassenkunden in Düsseldorf etwa zahlen 9,90 Euro, andernorts werden dafür bis zu 16,50 Euro verlangt. hk