Banken Schlusslicht beim Verbrauchervertrauen
Nürnberg (dpa) - Nach der Wirtschafts- und Finanzkrise hat der frühere Vertrauensbonus von Banken und Versicherungen in Deutschland weiter gelitten. Nur 36 Prozent der Bundesbürger schenkten den Finanzdienstleistern ihr Vertrauen, wie eine Studie des GfK-Vereins ergab.
„Banken und Versicherungen bilden damit das Schlusslicht bei der Bewertung von Wirtschaftsbranchen“, heißt es in der GfK-Studie, die am Dienstag (13. Dezember) veröffentlicht wurde. In Italien, Spanien und Frankreich sei das Vertrauen in Banken und Versicherungen allerdings noch niedriger.
Das größte Vertrauen genießt in Deutschland das Handwerk; 88 Prozent der Bundesbürger vertrauten diesem Wirtschaftszweig, gefolgt von der Polizei mit 85 Prozent. Gute Werte erzielten auch Justiz und Gerichte mit 67 Prozent, Militär und Armee mit 62 Prozent sowie Ämter, Behörden und Verwaltungen mit 59 Prozent. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hatte dazu im Herbst 28 000 Menschen in 25 Ländern befragt.
Dagegen bringen nur 29 Prozent der Deutschen ihrer Regierung Vertrauen entgegen. Auch Nichtregierungsorganisationen halten die meisten Bundesbürger für nicht allzu vertrauenswürdig: Nur 27 Prozent der Bundesbürger schenken ihnen ihr Vertrauen. Die staatlich unabhängigen Initiativen liegen damit aber immer noch besser als die politischen Parteien; sie halten gerade mal 17 Prozent der befragten Deutschen für vertrauenswürdig. Noch größer ist der Parteienverdruss nur in Frankreich mit 12 Prozent und Italien und Spanien mit 9 Prozent.