Stichprobe: Geldinstitute werben mit alten Test-Siegeln
Düsseldorf (dpa/tmn) - „Testsieger“, „fairste Bank“ oder „Top-Konditionen“ - einige Banken führen Kunden mit solchen Auszeichnungen in die Irre. Das hat eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unter 15 Geldinstituten ergeben.
Beim Test der Verbraucherschützer kam heraus, dass die Auszeichnungen häufig alt waren. Fast jedes zweite beworbene Siegel der untersuchten Banken bezog sich auf das Jahr 2010 oder früher. Mitunter schmückten sich die Institute auch mit fremden Federn.
Eine Bank fiel den Verbraucherschützern besonders unangenehm auf. Das Institut hatte offensiv mit dem Siegel „Beste Festgeld Bank (Anlagedauer 3 Monate)“ geworben. Dass der Test aus dem Jahre 2007 stammte, konnten Kunden kaum erkennen. Der aktuelle Zinssatz des Instituts liegt dem Test zufolge inzwischen weit unter den Angeboten der Konkurrenz. Die Verbraucherzentrale mahnte das Institut daher ab.
In einigen Fällen warben Banken mit Auszeichnungen, die eigentlich nicht an sie vergeben worden waren. So warb etwa eine große Bank mit dem Testsiegel „Beste Bank 2011“. Was die Kunden nicht erfuhren: Das Siegel war an ein Tochterunternehmen der Bank vergeben worden. Aber auch den umgekehrten Fall entdeckten die Verbraucherschützer. So warb der Ableger eines spanischen Instituts mit dem Siegel „Beste Bank der Welt“. Ausgezeichnet war allerdings das Mutterunternehmen.
Bei einer Reihe von Ehrungen reichte es zudem nicht mal für einen Platz unter den ersten Dreien. Erkennen konnten die Kunden das allerdings nicht. So warb einen Bank stolz mit der Note „1,9“ für ihr Tagesgeldkonto. Im Vergleichstest bedeutete das aber nur den elften Platz. Auch das „Top“-Siegel, mit dem eine andere Bank für einen Gehaltskonto-Check 2011 warb, entsprach gerade mal dem siebten Platz.