Studie: Jeder fünfte Kunde verzichtet auf Online-Banking
Berlin (dpa) - Schnelligkeit und Komfort sind wichtige Aspekte beim Online-Banking - aber den Nutzern ist nichts wichtiger als Sicherheit und Datenschutz. Beim mobilen Banking über Smartphone und Tablet gibt es da noch viele Vorbehalte, ergab eine Studie.
Sicherheit und Datenschutz sind einer aktuellen Studie zufolge unverändert die wichtigsten Anforderungen bei den Nutzern des Online-Banking. Insgesamt nutzen inzwischen mehr als 70 Prozent der Menschen in Deutschland das Online-Banking für ihre Bankgeschäfte, ergab eine von der Initiative D21 und der IT-Dienstleister Fiducia in Auftrag gegebenen Studie. Demnach lehnen aber 19 Prozent der Befragten entsprechende Dienste weiter bewusst ab.
Die größte Sorge sei dabei die Angst vor Betrug, geben 76 Prozent der Ablehner an. Beim mobilen Banking werden die Gefahren noch deutlich höher eingeschätzt. Hier zeigen sich die Sicherheitsvorbehalte als eine der wichtigsten Barrieren für die Nutzung. So schätzt die Gesamtheit der Internetnutzer die Risiken beim mobilen Bezahlen über das Smartphone (75 Prozent) oder über das Tablet (63 Prozent) deutlich höher ein als über den eigenen PC (36 Prozent). Dabei stecke in der Nutzung von mobilen Geräten viel Potenzial, um die digitale Gesellschaft in Deutschland positiv voranzubringen, sagte Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21.
Zwei Drittel der Befragten wären nicht bereit, für mehr Sicherheit zu bezahlen. „Über die Hälfte erwartet, dass dies kostenlos von den Kreditinstituten zur Verfügung gestellt wird“, sagte Robert Wieland, Vizepräsident von D21 und Geschäftsführer des Meinungsforschungsunternehmen TNS Infratest, das die Studie erstellt hat. Die Nutzer selbst haben demnach ihre eigenen Sicherheitsmaßnahmen jedoch nicht erhöht. Der Einsatz von entsprechender Software blieb mit 73 Prozent nahezu auf dem Niveau von 2012.
In Zukunft könnten Sicherheitsmaßnahmen auch durch Systeme unterstützt werden, die dubiose Transaktionen beim Online-Banking automatisch erkennen und sofort unterbinden könnten, sagte Jens-Olaf Bartels, Vorstandsmitglied der Fiducia und der Initiative 21. „Die sogenannte Fraud Detection vergleicht dann beispielsweise bei jeder Überweisung, ob sie mit dem bisherigen Kundenverhalten korrespondiert.“ Bei Auffälligkeiten, etwa ungewöhnliche Beträge, könne das System automatisch Maßnahmen ergreifen und den Kunden darüber informieren.