Verbraucher sollten niemals nur ein Vergleichsportal nutzen
Hamburg (dpa/tmn) - Wer im Internet nach günstigen Tarifen sucht, sollte dabei immer mehrere Portale nutzen. Egal ob Verbraucher die Preise von Versicherungen, Reisen oder Strom- und Gasanbietern vergleichen, sie sollten skeptisch bleiben.
Darauf macht der Bund der Versicherten in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg aufmerksam. Manche Kunden gingen davon aus, dass die Portale unabhängig und verbraucherfreundlich sind. Das sei jedoch selten der Fall. Meist stecken dahinter Wirtschaftsunternehmen, die Geld mit der Vermittlung von Verträgen verdienen wollen. Das führt dazu, dass bei manchen Vergleichsportalen bestimmte Anbieter fehlen und bei anderen die Angebote vorsortiert sind. Nicht immer steht der günstigste Preis ganz oben.
Verbraucher sollten deshalb unbedingt die Filtereinstellungen prüfen. Bei Tarifen „mit hoher Kundenbewertung“ oder „mit direkter Wechselmöglichkeit“ handelt es sich nach Auffassung der Verbraucherschützer häufig um Angebote, bei denen der Seitenbetreiber eine Vermittlungsprovision vom jeweiligen Anbieter kassiert. Der Kunde hat davon meist wenig: Zumal solche Bewertungen meist nicht aussagekräftig seien. Denn laut Angaben der Verbraucherschützer werden die Urteile meist direkt nach dem Vertragsabschluss von den Kunden abgegeben. Probleme tauchen jedoch häufig erst später auf.
Am Mittwoch entscheidet das Landgericht München darüber, ob das Internetportal Check24 unlauteren Wettbewerb betreibt. Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute wirft den Betreibern der Plattform mangelnde Transparenz vor.