Wann sich für Anleger der Wechsel des Sparkontos lohnt
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Ein Wechsel des Sparkontos kann sich lohnen, aber nur wenn Verbraucher die Angebote genau vergleichen. Max Herbst von der FMH Finanzberatung rechnet vor: Wer 10 000 Euro zu einem Mini-Zins von 0,05 Prozent auf einem Tagesgeldkonto anlegt, erhält pro Monat nur 0,41 Euro Zinsen.
Sucht der Anleger sich hingegen eine Bank, die ihm 1 Prozent auf Tagesgeld anbietet, erhält er rund 8,33 Euro pro Monat. Bleibt das Geld ein Jahr auf dem Konto liegen, würde dies einen Zinsunterschied von 95 Euro ausmachen.
Der Kontowechsel ist immer auch mit einem gewissen Aufwand verbunden - Sparer müssen sich zunächst über das Postident-Verfahren identifizieren. „Jeder muss selbst abwägen, ob sich das für ihn lohnt“, sagt Herbst. Das hängt seiner Meinung nicht nur von den Zinsunterschieden der Banken ab, sondern auch davon, wie hoch die Anlagesumme ist. Denn bei 5000 Euro beträgt die Zins-Differenz aus dem angegebenen Beispiel nur etwa 47,50 Euro pro Jahr.
Ein weites Kriterium ist, wie lange das Geld auf dem Konto liegt. „Wer sein Geld länger entbehren kann und in nächster Zeit keine größeren Ausgaben tätigen will, sollte über eine Festgeldanlage nachdenken“, sagt Herbst. Wer sein Geld mittelfristig für etwa zwei bis drei Jahre auf einem Festgeldkonto parkt, kann derzeit etwa 1,4 Prozent Zinsen erhalten - bei einer Anlagesumme von 10 000 Euro erhält er dann pro Jahr rund 140 Euro Zinsen.
Herbst geht davon aus, dass die Zinsen für kurzfristige Anlagen in der Zukunft voraussichtlich fallen, die Zinsen langfristig aber wieder steigen werden. Sparern empfiehlt er auf Kombiprodukte zu setzen: Dabei erhalten Kunden zum Beispiel bei gesetzlicher Einlagensicherung rund 1,3 Prozent für zwei Jahre garantiert. Die eine Hälfte des Geldes bleibt in dieser Zeit auf dem Konto liegen. Über die andere Hälfte können die Kunden - wie beim Tagesgeldkonto - jederzeit frei verfügen. Solche Produkte bieten jedoch nur einzelne Banken an.