Abschalten: Entspannungsübungen für Daheim
Die Programme sind an jedem Ort machbar und kosten kaum etwas.
Düsseldorf. Noch lange nach Feierabend rotieren die Gedanken im Kopf: "Habe ich heute alles erledigt?" Und: "Was muss ich morgen gleich als erstes abarbeiten?". Einige Menschen können so schlecht abschalten, dass sie selbst vor dem Einschlafen noch grübeln.
Doch wer im Kopf nicht abschalten kann, muss über kurz oder lang mit körperlichen Verspannungen oder sogar gesundheitsschädlichen Stresssymptomen wie Bluthochdruck rechnen.
Dabei ist geistige Entspannung gar nicht so schwer zu erlernen - viele Übungen lassen sich bequem zu Hause erledigen.
"Der Vorteil von Entspannungsübungen in den eigenen vier Wänden ist, dass sie jederzeit abrufbar sind und kaum etwas kosten", sagt der Diplom-Psychologe Lutz Hertel vom Deutschen Wellness Verband in Düsseldorf.
Yoga ist eine altbewährte Entspannungsmethode. "Gerade die Atemübung ist zu Hause gut nachzumachen", sagt Anna Trökes, Autorin und Yogalehrerin.
Beim Einatmen werden die Arme nach vorn gestreckt und nach oben gehoben. "Dort werden sie dann einen Moment gehalten, bevor man sie beim tiefen Ausatmen durch den Mund wieder langsam nach unten führt." Das wird etwa ein Dutzend Mal wiederholt.
Bei der Yogaübung "Der Berg" stellt man sich ohne Schuhe hin und wackelt mit den Füßen, um den Boden wieder bewusst zu spüren. "Die Idee dahinter ist, dass man sich wie ein Fels in der Brandung fühlt, den nichts so leicht umwirft", erklärt Trökes.
Außerdem wird bei diesen Yogaübungen - wie bei anderen Entspannungsübungen auch - die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol reduziert, was den Blutdruck senkt.
Autogenes Training: Hierbei handelt es sich um eine Art Selbsthypnose, erklärt Sebastian Reich, Facharzt für psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie.
"Dabei suggerieren sich die Menschen selbst bestimmte Dinge." Bei der Schwereübung zum Beispiel stellt man sich vor, einzelne Teile des Körpers würden nacheinander schwer.
"Auf dem Rücken liegend stellt man sich vor, dass erst die rechte Hand und dann der rechte Arm schwer werden", so Reich. Das wird auf den linken Arm und die Beine ausgeweitet. So ist nicht nur der gesamte Körper entspannt, sondern durch Konzentration sind auch störende Gedanken verschwunden.