Antibiotika sind beliebte Bakterienkiller
Das Mittel darf nicht zu früh vom Arzt verschrieben werden.
Berlin. Ob als Saft, Creme oder in Tablettenform - fast jeder ist schon einmal mit Antibiotika behandelt worden. Seit mehr als 70 Jahren werden diese Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen eingesetzt. Aber noch immer gehen viele Patienten nicht richtig mit antibiotischen Mitteln um - meist aus Unkenntnis.
"Klassische Krankheiten, gegen die Antibiotika heute eingesetzt werden, sind etwa Blasen- oder Mandelentzündungen", sagt Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände (ABDA). Bei einer derartigen Infektion wird das Mittel schnell verschrieben, um zu verhindern, dass etwa eine Blasenentzündung zu einer Niereninfektion wird.
Nebenwirkungen kommen nur selten vor. "Antibiotische Mittel werden recht gut vertragen", sagt Ursula Sellerberg. Da aber während der Einnahme auch Darmbakterien bekämpft werden, kann es hin und wieder zu Durchfall kommen. Wird über einen längeren Zeitraum eine Creme angewendet, sind Hautreaktionen möglich.
Zudem ist beim Umgang mit Alkohol Vorsicht geboten. "Es kann zu Wechselwirkungen in der Leber kommen, die die Wirkung des Alkohols verstärken", sagt Constanze Wendt vom Hygieneinstitut der Uni Heidelberg. Auch die Wirkung der Antibaby-Pille wird möglicherweise beeinträchtigt.
Da über lange Zeit sehr schnell Antibiotika verschrieben wurden, haben manche Bakterien Resistenzen entwickelt, die sie gegen bestimmte Stoffe unempfindlich machen. Um eine weitere Ausbreitung von Resistenzen zu vermeiden, sind antibiotische Arzneimittel in Deutschland nur gegen ärztliches Rezept zu bekommen. Auch die meisten Ärzte sind inzwischen darauf bedacht, nicht zu früh ein antibiotisches Mittel zu verschreiben.