Autofahrer mit Diabetes muss Unterzuckerung erkennen können
Berlin (dpa/tmn) - Wenn Menschen mit Diabetes einen Autounfall verursachen, sind sie häufig unterzuckert. Für die Fahreignung müssen Diabetiker deshalb in der Lage sein, zu erkennen, wann ihr Blutzuckerspiegel absackt.
Wer innerhalb eines Jahres bei vollem Bewusstsein zweimal so stark unterzuckert war, dass er fremde Hilfe brauchte, sei als Autofahrer ungeeignet, berichtet Hermann Finck von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) auf der DDG-Herbsttagung am Freitag in Berlin.
Um unterwegs nicht zu unterzuckern, sollte ein Diabetiker am Steuer auf längeren Fahrten alle zwei Stunden anhalten und seinen Blutzucker messen. Sobald er eine Unterzuckerung bemerkt, nimmt er am besten etwas Traubenzucker, Obstsaft oder Softdrinks zu sich, um schnell wirkende Kohlenhydrate zu bekommen. Weiterfahren sollte er erst, wenn sich der Blutzuckerwert normalisiert hat.
Anzeichen einer Unterzuckerung sind unter anderem Schweißausbrüche, Zittern, schneller Puls sowie Konzentrations- oder Sehstörungen. Im schlimmsten Fall könne sie zu Bewusstlosigkeit führen, warnte Finck. Ein Unterzuckerungs-Wahrnehmungstraining, eine andere Therapie und häufigere Selbstkontrollen des Blutzuckerwerts helfen laut Finck in der Regel, um wieder fahrgeeignet zu sein. Die Gefahr einer Unterzuckerung könnten Diabetiker durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßigen Sport verringern.