Bei drohender Ohnmacht: Setzen und Kopf nach vorne

Weimar (dpa/tmn) - Eine Ohnmacht ist in den meisten Fällen harmlos. Eltern sollten dennoch wissen, wie sie reagieren, wenn ihr Kind in Ohnmacht fällt: Am besten hinsetzen, Kopf nach vorne beugen und die Kleidung lockern.

Bei Schwindel und drohender Ohnmacht sollte ein Kind sich möglichst hinsetzen, die Arme auf die Beine stützen und den Kopf nach vorne beugen. Eltern lockern am besten die Kleidung, kühlen mit einem feuchten Waschlappen das Gesicht und sorgen für frische Luft, erklärt Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. „Ist das Kind bereits in Ohnmacht gefallen, sollten die Beine hochgelagert werden.“ Zu schnelles Aufstehen könne einen neuen Ohnmachtsanfall auslösen.

In den meisten Fällen sei eine Ohnmacht harmlos, erläutert Niehaus. Der Betroffene erhole sich relativ schnell. Nur in etwa zwei bis fünf Prozent der Fälle lägen körperliche Ursachen zugrunde, die abgeklärt und behandelt werden sollten. Wichtig für den Arzt seien die Fragen: Wie oft kommen die Ohnmachtsanfälle vor? Bei welchen Tätigkeiten treten sie auf? Gibt es Vorboten?

Die Ursache für eine Ohnmacht sei eine Stimulierung des Vagusnervs im Gehirn, erläutert Niehaus. Dadurch verlangsame sich der Herzschlag, die Blutgefäße erweiterten sich, und die Blutversorgung des Gehirns nehme ab. „Schmerzen und emotionaler Stress können beispielsweise für eine Aktivierung des Nervs verantwortlich sein.“ Ein Abfall des Blutdrucks durch langes Stehen oder plötzliches Aufstehen könne die gleiche Wirkung haben. „Dann bleibt vermehrt Blut in den Beinen, statt über das Herz an die verschiedenen Körperteile verteilt zu werden.“