Bei Lähmung nach Schlaganfall bleibt Heparin erste Wahl
Berlin (dpa/tmn) - Bei Schlaganfallpatienten mit Lähmungen steigt die Thrombosegefahr. Im schlimmsten Fall droht eine Lungenembolie. Auf eine Medikamentengabe kann daher meist nicht verzichtet werden.
Können Patienten in den ersten Tagen nach einem Schlaganfall etwa wegen einer Lähmung nicht aufstehen, steigt die Gefahr einer Thrombose sowie einer Lungenembolie. Üblicherweise bekommen sie dann niedermolekulares Heparin, um zu verhindern, dass ihr Blut verklumpt. Kompressionsstrümpfe hätten sich nicht als hilfreich erwiesen, erläutern die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Skeptisch sind die Fachleute auch in Bezug auf sogenannte Druckluft-Manschetten.
Eine aktuelle Studie aus Großbritannien dazu habe zwar leicht positive Effekte gezeigt. Allerdings sei sie methodisch nicht ganz einwandfrei. Bevor Patienten die Manschetten anstelle des „Goldstandards“ Heparin bekommen, sei noch weitere Forschung nötig.
Bei bettlägerigen Schlaganfallpatienten fallen die spontanen Bewegungen der Beinmuskulatur weg. Diese sind aber nötig, damit der Blutfluss in den Beinvenen nicht stockt, weil sich sonst Gerinnsel (Thrombosen) bilden. Löst sich solch ein Pfropf, kann er über die Blutbahnen in die Lunge geraten und dort zu einer tödlich endenden Embolie führen. Die in der britischen Studie erprobten Manschetten werden in regelmäßigen Abständen abwechselnd aufgepumpt und wieder entleert. Sie sollen so den Blutfluss fördern.