Brüchige und gelbe Nägel sind ein Alarmsignal für Nagelpilz
Lichtenstein (dpa/tmn) - Im Schwimmbad, im Fitnessstudio oder auf dem Hotelzimmerteppich: Wo man sich einen Fußpilz einfangen kann, lauert auch Nagelpilz. Man erkennt ihn an einer veränderten Struktur des Nagels.
„Er ist brüchig, löst sich vom Nagelbett ab, ist weißlich, gelblich oder sogar bräunlich verfärbt“, erklärt der medizinische Fußpfleger Sebastian Tröger vom Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands. Allerdings können andere Erkrankungen des Nagels ähnlich aussehen. Bevor man also selber anfängt herumzudoktern, sollte man einen Hautarzt aufsuchen, rät Tröger. Der kann mit einer Probe des Nagels bestimmen, ob und wenn ja um welchen Pilz es sich handelt. Das dauert etwa sechs Wochen.
Erst dann beginnt die entsprechende Therapie. Sind weniger als fünf Nägel betroffen, kann eine lokale Therapie mit einem Lack gegen den Pilz helfen, sagt Tröger. Alles was darüber hinaus geht, sollte mit systemischen Antimykotika, also gegen Pilze wirksame Tabletten behandelt werden. „Eine normale Nagelpilztherapie dauert mindestens ein Jahr.“ Denn bereits ein gesunder Nagel benötigt etwa zwölf Monate, um einmal herauszuwachsen. Die medikamentöse Therapie bei Nagelpilz sollte mit einer Behandlung beim Podologen einhergehen. Der entfernt unterstützend alle vier bis sechs Wochen das erkrankte Nagelmaterial - das begünstigt den Heilungsprozess.
Auch mit kleineren Veränderungen sollte man im Zweifel zum Arzt gehen und besser nicht zu lange warten. Viele Betroffene gehen erst nach einem oder zwei Jahren zum Arzt „Lässt man einen Nagelpilz nicht behandeln, kann sich der Pilz auf den ganzen Körper ausbreiten“, warnt Tröger.
Er rät davon ab, den Pilz des betroffenen Nagels oder der Nägel mit kosmetischem Nagellack zu kaschieren. „So hat man keinen Überblick über Fort- oder Rückschritte und begünstigt unter Umständen die Ausbreitung“, erklärt er.