Dackel Waldi auf der Gesundheitskarte — das gibt Ärger
Einige Versicherte schicken keine Fotos von sich an ihre Krankenkasse, sondern von Prominenten oder Tieren.
Düsseldorf. Sind Darth Vader und Opas Dackel gesetzlich versichert? Während einige noch kein Foto für die neue elektronische Gesundheitskarte abgegeben haben, schicken andere aus Protest Fotos von Tieren oder Stars ein. In manchen Fällen sind Kassen darauf hereingefallen. Seit Oktober 2011 werden gesetzlich Versicherte mit der Karte ausgestattet. Sie soll die bisherige Versichertenkasse ersetzen. Das Foto soll verhindern, dass Nichtversicherte Leistungen erschleichen.
Bei den drei größten Versicherungen AOK, DAK und Techniker Krankenkasse (TK) heißt es aber, dass es sich bei den Spaßfotos um Einzelfälle handele. „Bei uns schaut ein Mitarbeiter auf die Fotos“, sagt Inga Laboga, Sprecherin der TK. Es erfolge eine Plausibilitätsprüfung: Stimmen Alter und Geschlecht mit dem Bild überein? „Wir haben ein Otto-Waalkes-Foto zugeschickt bekommen, das wurde herausgefischt.“ Der Dienstleister, der für die DAK die Karten fertigt, hat laut Kassen-Sprecher Jörg Bodanowitz eine Software, die biometrische Daten und die technischen Parameter der Bilder untersucht. „Das ist erfolgreich.“ Weder Mensch noch Maschine können aber erkennen, wenn Versicherte das Bild eines Freundes oder Verwandten einschicken. Betrug ist nicht ausgeschlossen.
„Ärzte sind angehalten, Missbrauch zu verhindern“, sagt Laboga und warnt: „Wer auf seiner Gesundheitskarte nicht erkennbar ist, wird nur im Notfall behandelt und muss nachweisen, dass er versichert ist.“ Es drohen private Rechnungen. Kassen wollen ihre Mitglieder nicht bestrafen.