Gerätetauchen erst für Kinder ab 12 Jahren geeignet
Neumünster (dpa/tmn) - Taucher brauchen Ruhe und Disziplin, um sich nicht an Lunge, Herz oder Ohren zu verletzen. Selbst wenn Kinder diese bereits besitzen, sind ihre Organe oft noch nicht ausgereift.
Ärzte warnen davor, zu früh mit dem Gerätetauchen zu beginnen.
Kinder sollten frühestens mit etwa zwölf Jahren mit dem Gerätetauchen beginnen. Vorher ist ihr Atemwegsystem nicht voll ausgereift, so dass sie schwere Gesundheitsschäden bis hin zum Lungenriss beim Auftauchen davontragen könnten. Darauf weist Jahn Löhler vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte hin. Auch der Druckausgleich des Mittelohrs gelinge jüngeren Kindern aus anatomischen Gründen noch nicht so gut. Dadurch könnte das Trommelfell reißen.
Ist ein Kind alt genug für das Gerätetauchen, lassen Eltern am besten sein Herz, die Lunge, den Nasen-Rachen-Raum und das Gehör ärztlich untersuchen, rät Löhler. Außerdem sollte das Kind den Druckausgleich üben. Dazu bietet sich das Schnorcheln oder Apnoe-Tauchen unter Aufsicht an. Bei letzterem atmet der Taucher tief ein, hält den Atem an und kommt erst zum Einatmen wieder an die Wasseroberfläche.
Sinnvoll ist Löhler zufolge auch, wenn Kinder zum Druckausgleich das sogenannte Valsalva-Manöver anwenden. Dazu schließen sie die Lippen, halten die Nase zu und versuchen dann, durch die verschlossene Nase auszuatmen. Dadurch entsteht ein Überdruck, der die Ohren normalerweise wieder frei macht.
Tauchdauer, Tauchtiefe sowie Ab- und Auftauchgeschwindigkeit müssen dem Alter des Kindes angepasst sein. Es sollte absolut gesund sein und vorher viel trinken, betont der Mediziner. Darüber hinaus ist eine kindgerechte Ausstattung wichtig.