Disziplin und Bewegung: In acht Wochen zur Strandfigur

Köln (dpa/tmn) - Der Bikini ist seit dem letzten Jahr knapper geworden? Das T-Shirt irgendwie eingelaufen? Das Hemd spannt? Die bequeme Lösung: Neue Sachen kaufen. Die sparsamere Variante: Disziplin, ein klares Ziel und realistische Erwartungen.

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Wunder lassen sich bis zum Sommerurlaub nicht bewirken, aber in etwa acht Wochen kann man einiges erreichen. „Ein realistisches Ziel ist, maximal fünf Kilogramm abzunehmen“, sagt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. „Alles was darüber hinausgeht, ist ungesund, da man dann den Körper zu stark in eine Hungersnot treiben würde.“ Das Ergebnis wäre dann der bekannte Jojo-Effekt.

Beim Abnehmen sollte der Fokus laut Froböse darauf liegen, Muskelmasse aufzubauen, denn Muskeln fressen Energie. Trotzdem ist auch Ausdauertraining wichtig, um dem Körper etwas Gutes zu tun. „Muskeln verleihen dem Körper sozusagen den nötigen Hubraum, und durch Ausdauertraining bekomme ich PS. Die Mischung macht es also!“

Doch beim Thema Abnehmen spielt die Ernährung eine genauso wichtige Rolle. „Damit ich abnehmen kann, muss ich weniger Kalorien zu mir nehmen, als ich verbrauche“, sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Damit der Körper noch mit allen Nährstoffen versorgt wird, sollten es auf keinen Fall unter 1200 Kalorien pro Tag sein, empfiehlt sie.

Zu Hause kann man einige Übungen machen, um den Körper zu formen: Froböse empfiehlt Kniebeugen, Liegestütze und Übungen für den Bauch und Rücken. „Mit diesen Übungen hat man schon sehr viele Muskelgruppen angesprochen und kann einiges erreichen.“ Empfehlenswert seien von jeder Übung zwei bis drei Sätze. „Ein Satz sollte so lange gehen, bis bei den letzten beiden Wiederholungen die Muskeln so richtig brennen.“ Bevor es mit dem nächsten Satz weitergeht, sollte man kurz Pause machen.

Doch nicht nur Sport kann dem Körper zu einer optischen Veränderung verhelfen. „Gerade Frauen setzen sich oft als Ziel, ihr Gewebe zu straffen“, sagt Personaltrainerin Alexandra Schügerl. „Wichtig ist vor allem, dass man den Körper im Frühjahr entschlacken oder entgiften lässt.“ Dafür meidet man am besten eine Weile Alkohol, Weißmehl und zuckerhaltige Lebensmittel. „Trinken Sie stattdessen viel Brennnessel-Tee, der hilft dem Körper dabei, Schadstoffe auszuscheiden und den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen“, rät Schügerl.

Beim Essen kommt es nicht nur auf die Menge an. „Absolute Kalorienbomben sind häufig Soßen. Statt Schmand und Crème Fraiche lieber Milch oder Gemüsebrühe nehmen“, rät Gahl von der DGE. Auch beim Belag lassen sich schnell Kalorien einsparen: Roh- oder Kochschinken statt Salami, Hartkäse statt Camembert und statt Frischkäse mit Doppelrahmstufe lieber zum Hüttenkäse greifen.

Für Froböse spielt die Waage beim Abnehmen kaum eine Rolle. Es geht eher um das Körpergefühl. „Der Spiegel ist viel wichtiger als die Waage“, sagt er. „Auch wenn man laut Waage zugenommen hat, fühlt sich der Körper ganz anders an. Man bekommt eine bessere Körperform und Haltung. Also stellen Sie die Waage weg und betrachten Sie sich lieber selbstbewusst im Spiegel. Sie werden eine Veränderung sehen.“ Oder spüren: Vielleicht ist der Bikini nicht mehr ganz so knapp? Und das T-Shirt scheint auf wundersame Weise wieder ausgeleiert?

Literatur:

Ingo Froböse: Das Turbo-Stoffwechsel-Prinzip, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, 2014, 19,99 Euro, ISBN-13: 978-3833834981