Dosiert und ohne Sonnencreme - Solarien richtig nutzen
Bonn (dpa/tmn) - Ab August gelten strengere Regeln für der Sonnenbank. Hintergrund ist der Schutz vor Neben- und Langzeitwirkungen der UV-Strahlung. Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt Besuchern, Solarien genau auf ihre Qualität zu prüfen - der Gesundheit zuliebe.
Solariennutzer sollten nur in beaufsichtigte Studios gehen. So beugen sie Haut- und Augenschäden zumindest etwas vor. Wichtig sei, dass Personal vor Ort ist, das ungefragt eine Schutzbrille aushändigt, auf mögliche Nebenwirkungen der UV-Strahlung hinweist und Menschen mit besonders heller und empfindlicher Haut nicht auf die Sonnenbank lässt, erläutert die Deutsche Krebshilfe. Auch sollte es Minderjährige abweisen, denn Jugendlichen ist der Besuch seit März 2010 verboten. Ein Schild im Eingangsbereich muss darauf hinweisen.
Künstliche UV-Strahlen gelten neben den natürlichen Strahlen der Sonne als Hauptrisikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs. Den Angaben zufolge sind zunehmend jüngere Menschen betroffen - vor allem, wenn sie sich jahrelang regelmäßig auf die Sonnenbank gelegt haben. Ab 1. August dürfen Sonnenbänke eine maximale Bestrahlungsstärke von 0,3 Watt pro Quadratmeter Haut nicht mehr überschreiten. Die Geräte müssen entsprechend einer EU-Regelung gekennzeichnet sein.
Außerdem muss am Bräunungsgerät eine Warnung vor möglichen akuten Haut- und Augenschäden, vor vorzeitiger Hautalterung und vor einer erhöhten Hautkrebsgefahr zu finden sein. Ebenso sollte es einen Hinweis darauf geben, dass Medikamente und Kosmetika die Hautempfindlichkeit erhöhen und Hauttyp I und II nicht künstlich bräunen sollten. Darüber hinaus ist die maximale Bestrahlungsdauer bei Erstbestrahlung ungebräunter Haut der Hauttypen I bis VI angeben. Wichtig ist der Krebshilfe zufolge auch, dass sich das Gerät bei Überschreiten der maximalen Bestrahlungsdauer automatisch abschaltet und einen Notabschalteknopf hat.
Gut geschultes Solariumspersonal bestimmt außerdem den Hauttyp des Kunden und fragt, wann er zuletzt auf der Sonnenbank war. Auch nach eventuellen Sonnenbränden, Hautkrankheiten und Medikamenteneinnahme erkundigt es sich und weist darauf hin, dass die Sonnenbank nur ungeschminkt und ohne Sonnencreme genutzt werden darf. Daneben berechnet es die individuelle Anfangsbestrahlungszeit, erstellt einen persönlichen Dosierungsplan und händigt weitere Informationen zur Nutzung aus.
Die Krebshilfe rät davon ab, ein Solarium zu nutzen, wenn nur einer der genannten Punkte nicht zutrifft. Noch besser sei es, der Haut zuliebe ganz auf den Besuch eines Bräunungsstudios zu verzichten.