Ein Gläschen nach der Abstinenz: Besser vor dem Trinken stillen
Berlin (dpa/tmn) - Schwangere lassen am besten ganz die Finger vom Alkohol. Wer sich in der Stillzeit ausnahmsweise ein Glas Wein oder Sekt genehmigen will, sollte die Reihenfolge beachten, um dem Kind nicht zu schaden.
Wollen stillende Mütter ein Glas Wein oder Bier trinken, geben sie ihrem Baby am besten kurz vorher die Brust. Danach sollten sie sich mindestens ein bis zwei Stunden Zeit lassen bis zum nächsten Stillen. Dann sei der Alkohol in ihrem Blut und in der Muttermilch größtenteils abgebaut, erläutert die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin.
Am sichersten für die Gesundheit von Mutter und Kind sei es allerdings, in der Stillzeit gänzlich auf Alkohol zu verzichten - vor allem in den Monaten, in denen das Baby ausschließlich die Brust bekommt. Das gilt der Kommission zufolge außerdem, wenn sich die nächste Stillmahlzeit nicht vorhersagen lässt, weil der Säugling oft nach kurzer Zeit kleine Milchmengen trinkt.
Nehmen Eltern ihr Baby mit ins eigene Bett, sollte sicherheitshalber keiner der Erwachsenen vorher Alkohol getrunken haben. Alkohol schränke die Reaktionsfähigkeit ein oder führe zu tieferem Schlaf, so dass sie die Bedürfnisse ihres Kindes möglicherweise nicht mehr richtig wahrnehmen könnten.
Die Alkoholkonzentration in der Muttermilch und im Blut der Stillenden steigt laut den Experten fast parallel an. Nach circa einer halben Stunde sei sie am höchsten. Wie schnell der Alkoholspiegel in Blut und Milch sinkt, hänge von der getrunkenen Menge ab.