Ernährungsbranche kündigte höhere Lebensmittelpreise an
Berlin (dpa) - Wieviel darf gutes Essen kosten? Und was ist überhaupt gutes Essen? Darum geht es auf der Grünen Woche. Vorab scheint schon klar: Lebensmittel dürften teurer werden.
Auf die Verbraucher in Deutschland kommen abermals höhere Lebensmittelpreise zu. Landwirtschaft und Ernährungsindustrie kündigten in Berlin Aufschläge von bis zu drei Prozent an. Damit wollen sie höhere Kosten für Löhne, Energie und Rohstoffe ausgleichen. Ob die Preise im Supermarkt ähnlich stark steigen, ist unklar. Im deutschen Lebensmittelmarkt herrscht ein scharfer Wettbewerb.
„Die Zeiten, als Lebensmittel ein Inflationshemmer waren, sind möglicherweise vorbei“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied im Vorfeld der Agrarmesse Grüne Woche (18. bis 27. Januar) in Berlin. Die Steigerungen blieben aber moderat. Es werde sich wenig daran ändern, dass der Durchschnittshaushalt elf Prozent seines verfügbaren Einkommens für Lebensmittel ausgebe.
Der Handel dämpfte die Erwartungen der Ernährungsbranche. Preise bildeten sich am Markt, betonte der Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels, Christian Böttcher. „Das entscheidet der Wettbewerb.“
Im vergangenen Jahr waren die Verbraucherpreise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke nach Angaben des Statistischen Bundesamts um gut drei Prozent gestiegen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“: „Zwar sind die Lebensmittelpreise in Deutschland im vergangenen Jahr stärker gestiegen als die Inflationsrate, doch sind Lebensmittel bei uns immer noch deutlich preisgünstiger als in den meisten Nachbarländern.“
Auf der Grünen Woche in Berlin präsentieren sich 1630 Aussteller aus Landwirtschaft, Ernährungsindustrie und Gartenbau. Auf der weltgrößten Agrarmesse werden rund 400 000 Besucher erwartet.