Experte: Jahrgang 2011 bietet „geniale Trinkweine“
Düsseldorf (dpa/tmn) - Der renommierte Weinexperte Stuart Pigott gibt einen Ausblick auf den deutschen Jahrgang 2011. Das Fazit fällt durchweg positiv aus. Alle Sorten profitierten von dem Bilderbuchherbst, der den Weinen einen sonnigen Abschluss bescherte.
Weintrinker beschäftigt alljährlich dieselbe Frage: Wie schmeckt der neue Jahrgang? Der international renommierte Weinkritiker Stuart Pigott hat sich auf der Weinfachmesse Prowein (4. bis 6. März) in Düsseldorf einen Überblick über die neuen Tropfen der deutschen Winzer verschafft. Sein Fazit für 2011 fällt positiv aus: „Es ist ein wirklich sehr guter Jahrgang“, sagte der gebürtige Brite auf der Messe.
Die noch jungen Weißweine erinnern den Kenner der deutschen Weinszene an das gute Weinjahr 2009. „Sie sind noch aromatischer und oft einen Tick eleganter, aber es gibt keine Überweine.“ Und das findet Pigott sehr gut. Denn ihn interessieren vor allem sogenannte Trinkweine. „Das sind Weine, die einen nicht müde und fertig machen“, erklärte der Kritiker. „Es gibt beim Jahrgang 2011 sehr viele geniale Trinkweine.“
Alle Sorten profitierten von dem Bilderbuchherbst, der trotz etlicher Wetterkapriolen im Jahresverlauf alles zum Guten wendete. Höhere Alkoholgehalte seien nicht zu befürchten, erläuterte der streitbare Experte: „Gute Winzer ziehen notfalls die Alkoholbremse. Sie haben gelernt, dass weniger mehr sein kann. Denn der Konsument will einen Wein, der animierend und frisch schmeckt.“ Die jungen Rotweine seien noch extreme Rohlinge. Aber auch hierbei geht Pigott davon aus, dass 2011 bei Rot ähnlich gut sein wird wie bei Weiß.