Faltenfrei ohne Schnippeln - Botox und Co. sind Alternativen zur OP

Bad Soden (dpa/tmn) - Manch einen stören Falten im Gesicht so sehr, dass er sie unbedingt loswerden will. Doch nicht jeder möchte sich dafür unters Messer legen. Dann sind Spritzen oder Peelings Möglichkeiten - die allerdings auch ganz schön ins Geld gehen können.

Der Blick in den Spiegel zeigt es eindeutig: Auf der Stirn ist eine tiefe Furche, auch ums Auge und an der Oberlippe haben sich viele kleine Falten gebildet. Während einige finden, dass Falten ein Gesicht erst richtig interessant machen, wollen andere sie lieber loswerden. Das muss nicht immer mit einem chirurgischen Eingriff sein. Mittlerweile gibt es zahlreiche Methoden, auch ohne OP faltenlos zu werden.

Eine sehr bekannte, nicht-invasive Behandlungsform ist das Botulinumtoxin - den meisten wohl vertraut unter dem Handelsnamen Botox. „Mit diesem Medikament kann man Muskeln schwächen bis lähmen“, erläutert Regina Wagner von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch Plastische Chirurgie in Berlin. So lassen sich etwa die Zornesfalten an der Stirn reduzieren. Der Effekt halte bis zu sechs Monate. Pro Behandlung ist mit einigen hundert Euro zu rechnen: bei der Stirnfalte beispielsweise um die 300 Euro.

So einfach das klingt, allzu leichtfertig sollte man mit Botox nicht umgehen. „Wird zu viel Botulinum auf einmal gespritzt, wirkt das zu unnatürlich und zu starr, da die Mimik an diesen Stellen verloren geht“, sagt Ziah Taufig von der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland. Und wenn es in einen falschen Muskel gespritzt wird, ist der für ein paar Monate gelähmt. „Ich warne auch deswegen vor Botoxpartys beim Friseur oder bei der Kosmetikerin“, sagt der Mediziner. Außerdem könne jemand allergisch gegen Botulinum sein und einen Kreislaufschock erleiden. „Daher muss die Behandlung unbedingt von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden.“

Bei Falten kann auch ein chemisches Peeling zum Beispiel mit Trichloressigsäure helfen. „Die äußere Hautschicht wird durch die Säure abgetragen“, erklärt Wagner. Die Haut pelle sich, die darunter gelegene Hautschicht regeneriere sich, auch Pigmentflecken könnten verschwinden. Sie empfiehlt eine Sitzung pro Woche, vier Wochen lang. Das koste etwa 750 Euro. Werde die Säure überdosiert, könne das zu Verätzungen führen. Daher sollte laut Wagner auch das Peeling ausschließlich von Fachärzten durchgeführt werden.

Ein ähnlicher Effekt lässt sich mit Lasern erzielen. „Mit feinen Laserstrahlen zerstört man die oberen Hautschichten“, sagt Prof. Ernst Magnus Noah, Vizepräsident der Vereinigung Deutscher Ästhetisch-Plastischer Chirurgen. Das kann zwar während der Behandlung wehtun und führt in den folgenden Tagen zum Pellen der Haut. Das ist jedoch gewollt. Der Körper reagiert mit einer vermehrten Collagenbildung. „Das Lasern stößt somit die Hauterneuerung an und führt zu einem Straffungseffekt.“ Abhängig vom Lasertyp und der Einsatzdauer liegen die Kosten zwischen 300 und 5000 Euro.

Noah rät, für solche Behandlungen in ein Laserzentrum zu gehen. „Die können gut auf verschiedene Probleme und Hauttypen eingehen.“ Wenn zu stark gelasert oder der falsche Laser eingesetzt werde, könne das zu Verbrennungen und Narbenbildung führen. Ein weiteres Risiko: „Durch die Lasertechnik kann die Pigmentbildung gestört werden, was wiederum zu hellen oder dunklen Flecken führt.“

Hyaluronsäure geht einen anderen Weg. „Mit dieser künstlich hergestellten Substanz kann man die Haut - deren natürlicher Hyaluronsäureanteil im Alter weniger wird - von unten her auffüllen“, erklärt Noah. Der Effekt: Die Haut wirkt voller und dadurch straffer, Falten können verschwinden. Eine Behandlung an der Oberlippe kann etwa 200 Euro kosten, das Auffüllen der Wangen- und Schläfenpartie um die 2500 Euro. Risikofrei ist allerdings auch das nicht. „Die Hyaluronsäure kann vom Körper als Fremdkörper wahrgenommen werden und Entzündungsprozesse in Gang setzen.“ Kleine Knubbel und Verhärtungen seien dadurch möglich.