Zu viel Salz macht Kinder krank und dick

Köln (dpa/tmn) - Zu viel Salz kann auch bei Kindern und Jugendlichen den Blutdruck steigern. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln unter Berufung auf eine Studie in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ hin.

Besonders stark sei dieser Effekt bei bereits übergewichtigen Teenagern. Und Kinder, die viel Salzhaltiges essen, neigen laut einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund zu Übergewicht.

„Fast Food, Knabbereien wie Chips und gesalzene Nüsse, viele Fertiggerichte, Wurst und Käse sind stark gesalzen. Deshalb sollten Kinder nicht überwiegend solche Nahrungsmittel verzehren und vermeiden, Gerichte zusätzlich zu salzen“, rät BVKJ-Pressesprecher Ulrich Fegeler. Grenzwerte für den maximalen Salzverzehr gibt es in Deutschland für Kinder nicht. Kinder- und Jugendärzte sind sich aber einig, dass der Salzkonsum möglichst reduziert werden sollte.

Eltern sollten Produkte meiden, die laut Verpackung mehr als 0,6 Gramm (g) Natrium (Na) oder mehr als 1,5 g Kochsalz (Natriumchlorid, NaCl) pro 100 g enthalten, empfiehlt Fegeler. Sie sind zu salzig. „Zur Grobberechnung kann der Natriumgehalt in Gramm mit 2,5 multipliziert werden, um die Menge Kochsalz in Gramm zu ermitteln, die das Gericht in etwa enthält“, sagt der Experte.

Ein Schulkind zwischen sieben und zehn Jahren benötigt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) pro Tag nur etwa 460 Milligramm (mg) Natrium und 690 mg Chlorid (Cl). Das entspricht etwa einer Messerspitze Salz beziehungsweise etwas mehr als 1 g Salz. 1 g Speisesalz enthält 391 mg Natrium und 603 mg Chlorid.

Gemäß den obersten Grenzwerten in Großbritannien sollte ein Kind zwischen einem und drei Jahren nicht mehr als 2 g Salz pro Tag zu sich nehmen. Zwischen fünf und sechs Jahren sollten es nicht mehr als 3 g pro Tag sein. Ein Teenager erreicht mit 6 g Salz sein äußerstes Limit.