Fettarmer Frischkäse: „Light“ hat weniger als „Balance“
Hannover (dpa/tmn) - „Balance“, „leicht“ oder „fit“ - an solchen Bezeichnungen orientieren sich Kunden bei fettärmerem Frischkäse besser nicht. Denn der Fettgehalt entspricht nicht immer dem, was der Name suggeriert.
Käufer von Frischkäse sollten weniger auf Zusätze wie „aktiv“ oder „fit“ im Produktnamen, sondern mehr auf die Nährwerttabelle achten. Denn in derartigen Produkten seien die Fettgehalte ganz unterschiedlich hoch, rät Brigitte Ahrens, Lebensmittelexpertin von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. So habe ein Test von 23 fettreduzierten Frischkäsesorten ergeben, dass der Fettgehalt insbesondere bei „Light“- und „Balance“-Produkten stark variiert: Letztere waren oft fettiger als die ersten Varianten.
Die Ursache für die Unterschiede liegt in der Käseverordnung: Bei „Light“-Produkten schreibt das Gesetz vor, um wie viel Fett der Käse mindestens reduziert werden muss. Der Begriff „Balance“ hingegen ist ungeschützt: Auch wenn Hersteller den Fettgehalt also nur minimal reduzieren, können sie den Käse als „Balance“-Produkt anbieten.
Auf der Nährwerttabelle sollten Verbraucher die absoluten Zahlen pro 100 Gramm vergleichen. Ein natürlicher Frischkäse hat pro 100 Gramm etwa 25 Gramm Fett. Bei den getesteten Frischkäsen schwanken die Werte zwischen 0,2 und 17 Gramm. Die Angabe Fett im Trockenzustand, kurz Fett i. Tr., sei für Verbraucher hingegen nur schwer nachzuvollziehen, erklärt Ahrens. Denn er sagt wenig darüber aus, wie viel Fett der Kunde tatsächlich zu sich nimmt. Diese Angabe eigne sich somit nicht als Messlatte.