Was will ich mir leisten? „Finanztest“: Zahnzusatzversicherungen unter der Lupe

Berlin · Bei Krone oder Implantat zahlen Patienten und Patientinnen in der Regel drauf. Je besser das Ergebnis aussehen soll, desto mehr. Inwieweit kann eine Zahnzusatzversicherung helfen und was kostet sie?

Hochwertiger Zahnersatz ist teuer. Welche Zahnzusatzversicherungen sich lohnen, haben die Experten der Zeitschrift «Finanztest» ermittelt.

Foto: Markus Scholz/dpa-tmn

Welche Zahnersatz-Qualität und welche Absicherung soll mir eine Versicherung bieten? Von dieser Frage hängt wesentlich ab, welche Zahnzusatzversicherung die Richtige ist und wie viel sie kostet. Die Experten der Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 8/2024) haben ganze 287 Tarife unter die Lupe genommen.

Für eine bessere Übersicht haben sie drei Kundentypen definiert: Da ist der Typ „Kassenstandard genügt“, der nur seinen Anteil an der Regelversorgung abdecken möchte. Dann der Typ „Gut und günstig“, der die Versicherungsbeiträge im Rahmen halten, aber höherwertigeren Zahnersatz will. Schließlich der „Rundum sorglos“-Typ, der die perfekte Lösung im Mund anstrebt sowie eine Versicherung, die möglichst alles erstattet.

Gute Tarife für alle Fälle

Das generelle Ergebnis des Tests: Für alle Kundentypen gibt es einige „gute“ oder „sehr gute“ Tarife. Jeder kann also fündig werden - der Knackpunkt ist jedoch die Frage: Welche Versicherung will und kann ich mir leisten?

Das sind die Preisspannen, errechnet für eine 43-jährige Beispielkundin: gute oder sehr gute Tarife aus der günstigsten Kundentyp-Gruppe gibt es für durchschnittlich neun bis zwölf Euro, in der mittleren Gruppe sind es 14 bis 30 Euro, in der höchsten Gruppe 40 bis 77 Euro pro Monat.

Individuellen Beitrag berechnen

Der individuelle Fall hängt allerdings von vielen Faktoren ab, etwa dem Alter und eben dem, was alles übernommen werden soll. Die Stiftung Warentest bietet für die konkrete Suche einen Rechner an.

Grundsätzlich lohne sich eine Zahnzusatzversicherung für diejenigen, denen hochwertiger Zahnersatz wichtig sei, heißt es bei „Finanztest“. Ein Implantat etwa koste mehr als die Beiträge für mehrere Jahre.

Drei Tipps für die gezielte Suche

- Achten Sie darauf, von welchem Betrag ein Versicherer zum Beispiel 80 Prozent erstattet, hier gibt es unterschiedliche Berechnungsweisen.

- Gut ist, wenn die jährliche Erstattungssumme und Material- und Laborkosten nicht begrenzt sind. Schauen Sie außerdem, ob die Anzahl der Implantate begrenzt ist und überlegen Sie, ob Ihnen dieser Schutz ausreicht.

- Beim Arzthonorar sollte der 3,5-fache Satz der Gebührenordnung für Ärzte, also der Höchstsatz, akzeptiert werden.

Änderungen möglichst beim selben Anbieter

Wer schon eine Zusatzversicherung hat und entweder die Leistungen aufstocken oder im Gegenteil weniger Beiträge zahlen will, sollte beim selben Versicherer nach einem anderen Tarif fragen. Wechselt man nämlich zu einem neuen Anbieter, müsste man wieder einige Jahre auf die vollen Leistungen warten.

Zu guter Letzt ein Tipp für alle, ob mit oder ohne Zusatzversicherung: das Zahnbonusheft zu pflegen. Bei jeder jährlichen Vorsorgeuntersuchung gibt es einen Stempel. Ohne Stempel zahlt die Krankenkasse 60 Prozent der Regelversorgung beim Zahnersatz. Fünf Jahre regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt bringen fünf Prozentpunkte mehr, zehn Jahre zehn Prozentpunkte.

© dpa-infocom, dpa:240717-930-176039/1

(dpa)