Ratgeber Demenz: Wie sich Schwerhörigkeit auf die kognitiven Fähigkeiten auswirken kann

In der heutigen Zeit, die von technologischen Fortschritten und einer alternden Bevölkerung geprägt ist, gewinnt das Bewusstsein für neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz zunehmend an Bedeutung.

Demenz:  Schwerhörigkeit und kognitiven Fähigkeiten
Foto: pixabay.com/Gerd Altmann

Diese Krankheit, die einen schleichenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten mit sich bringt, betrifft Millionen von Menschen weltweit und stellt nicht nur eine individuelle Herausforderung dar, sie ist auch eine Belastung für die Gesundheitssysteme und in erster Linie für Familien und nahe Angehörige. Ein Aspekt, der immer mehr in den Fokus rückt, ist die mögliche Verbindung zwischen Schwerhörigkeit und Demenz. Kann der Verlust des Gehörs tatsächlich Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten nehmen?

Demenz - ein Oberbegriff

Demenz ist keine spezifische Krankheit, sondern der Oberbegriff für viele Erkrankungen, die das Gedächtnis, die kognitiven Fähigkeiten und das tägliche Funktionieren beeinträchtigen. Die Alzheimer Krankheit ist die bekannteste Form von Demenz, aber auch vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und frontotemporale Demenz gehören zu dieser Gruppe. Allen gemeinsam ist der schleichende Verlauf, bei dem die Nervenzellen im Gehirn nach und nach absterben, was zu einem progressiven Verlust von Gedächtnis und Denkfähigkeiten führt.

Zahlreiche Symptome einer Demenz

Die Symptome von Demenz können vielfältig sein, aber sie umfassen oft Gedächtnisverlust, Probleme mit dem logischen Denken, Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben, Verwirrung und Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit. Diese Anzeichen führen meist schrittweise zum Verlust der Unabhängigkeit und stellen im weiteren Verlauf eine erhebliche Belastung für die betroffenen Menschen und ihre Familien dar.

Hörverlust und Demenz - wie hängt das zusammen?

Vieles deutet darauf hin, dass es eine Verbindung gibt zwischen dem Verlust des Hörvermögens und dem erhöhten Risiko, an Demenz zu erkranken. Menschen mit einer unbehandelten Schwerhörigkeit scheinen häufiger vom Verlust ihrer kognitiven Fähigkeiten betroffen zu sein.

Bereits Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Schwerhörigkeit haben Studien zufolge ein um 40 % höheres Risiko für Demenz als Menschen mit normalem Hörvermögen. Die Behandlung von Schwerhörigkeit mit Hörgeräten trägt dazu bei, das Risiko für Demenz zu verringern.

Symptome einer Schwerhörigkeit

Hörprobleme sind sehr weit verbreitet und können durch etliche Faktoren ausgelöst werden, wie z. B. das Älterwerden an sich, laute Geräusche, genetische Veranlagung oder Krankheiten. Die Anzeichen für Hörprobleme können von kleinen Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesprächen bis hin zum kompletten Verlust des Hörvermögens reichen. Einige häufige Zeichen sind, dass Töne leise oder verzerrt erscheinen, Schwierigkeiten beim Verstehen von Worten in lauten Umgebungen auftreten und es sich so anfühlt, als ob andere undeutlich sprechen würden.

Mögliche Auswirkungen einer Schwerhörigkeit:

  • Kommunikationsstörungen: Schwerhörigkeit kann es schwierig machen, Gespräche zu verstehen, was zu Stress und Isolation führen kann. Dies kann zu einer verringerten Motivation und Beteiligung an sozialen Aktivitäten beitragen, was wiederum die geistige Stimulation verringert.
  • Erhöhte kognitive Belastung: Schwerhörige Menschen müssen sich in höherem Maße anstrengen, um Sprache zu verstehen.
  • Veränderungen im Gehirn: Schwerhörigkeit kann zu Veränderungen im Gehirn führen, wie z. B. einer Verringerung der grauen Substanz im Hörzentrum.

Regelmäßige Hörvorsorge und Hörgeräte können helfen

Die gute Nachricht ist, dass viele Formen von Schwerhörigkeit behandelbar sind. Wichtig ist, sich regelmäßigen Hörtests zu unterziehen, damit Probleme frühzeitig entdeckt werden und der Verlust des Hörvermögens so gering wie möglich gehalten wird. Hörgeräte sind eine sehr effektive und sich stetig weiter entwickelnde Lösung, um das Hörvermögen zu verbessern und die Anstrengung beim Zuhören zu verringern. Wenn hier frühzeitig eingegriffen wird, kann dies nicht nur dabei helfen, besser zu hören - diese Maßnahmen tragen auch dazu bei, Probleme beim Denken und Erinnern zu verringern.

Hörvermögen und Gesundheit ganzheitlich gedacht

Die Behandlung von Schwerhörigkeit zielt nicht nur auf die Verbesserung des Hörvermögens ab. Sie hat auch potenzielle Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten. Die Integration von Hörgeräten in den Alltag kann Menschen dabei unterstützen, in größerem Umfang am sozialen Leben teilzunehmen, was wiederum nachgewiesenermaßen positive Auswirkungen auf die geistige Gesundheit hat.

Fazit

Die Pflege des Gehörs kann nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch einen präventiven Einfluss auf die Entwicklung von Demenz haben. Regelmäßige Hörvorsorge-Untersuchungen, frühzeitige Interventionen und die Nutzung von Hörgeräten können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Verbindung zwischen Schwerhörigkeit und kognitiven Beeinträchtigungen zu verstehen. Dadurch können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, die eine Verbesserung herbeiführen. Das kann ein wichtiger Schritt sein, um die geistige Gesundheit im Alter zu fördern und auch die künftigen Herausforderungen im Zusammenhang mit Demenz zu bewältigen.

In diesem Sinne: Lassen Sie Ihr Hörvermögen regelmäßig überprüfen, um rechtzeitig handeln zu können!