Folgenreiche Geburt: Kaiserschnitt auf Wunsch
Wenn ein Säugling mit Hilfe einer Operation zur Welt kommt, kann es später zu Schmerzen und anderen Problemen kommen.
<strong>Düsseldorf. Eine Geburt beginnt normalerweise spontan. Manchmal kommt der Nachwuchs zum berechneten Stichtag, meistens allerdings nicht. Ganz anders ist das bei einem Kaiserschnitt auf Wunsch: Da weiß die werdende Mutter schon Wochen im Voraus, an welchem Tag sie ihr Baby endlich in den Armen halten wird. Die Risiken einer solchen Operation sind in den vergangenen Jahren stark gesunken, die Entscheidung sollte dennoch gut überlegt werden.
"Konflikte und Komplikationen kann es sowohl bei der vaginalen als auch bei der Kaiserschnittgeburt geben", sagt Edith Wolber vom Bund Deutscher Hebammen. "Bei einem geplanten Kaiserschnitt wird das Kind in der Regel zwei bis drei Wochen vor der eigentlichen Geburt geholt", nennt sie einen Nachteil.
Ein weiterer sind die Kosten: Ein Kaiserschnitt ist doppelt so teuer wie eine normale Geburt und wird als Wunschkaiserschnitt nicht von den Krankenkassen bezahlt. Eine Indikation wird jedoch meist gefunden. "Die Kassen tun sich schwer, die Indikationen der Ärzte anzuzweifeln", so Wolbers Erfahrung.
Stundenlang in den Wehen zu liegen, scheint für viele werdende Mütter heute eine unangenehmere Vorstellung, als die einer Operation mit Bauchschnitt. "Dabei wird der Schmerz nur zeitlich verschoben", sagt Wolber. "Der Geburtsschmerz wird eingetauscht gegen Schmerzen nach der Geburt."
Bei einem Kaiserschnitt bleiben die üblichen Risiken einer großen Operation: Narkose, Thrombosegefahr oder Infektionen. "Das Todesfallrisiko der Mutter ist weitgehend vergleichbar mit dem bei einer normalen Geburt", sagt Professor Klaus Vetter von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin.
Für den Säugling besteht beim Kaiserschnitt vor allem das Risiko einer gestörten Anpassung der Atmung. "Da der Säugling nicht durch den Geburtskanal gezwängt wird, kann das Fruchtwasser ungenügend aus der Lunge gepresst werden", erläutert Vetter. Hier kann es zu vorübergehenden "Anpassungsstörungen" kommen. Stillen könne man sein Kind aber auch nach einem Kaiserschnitt schon am Tag der Geburt.