Gegen Reisethrombose nicht vorbeugend ASS einnehmen
Hannover (dpa/tmn) - Langes Sitzen ist nicht nur unbequem, sondern manchmal auch gefährlich: Bei anfälligen Menschen kann sich ein Blutgerinnsel bilden. Manch einer nimmt deswegen prophylaktisch Medikamente.
Davon raten Experten jedoch ab.
Die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) beugt nicht einer Venenthrombose auf Flugreisen vor. Patienten sollten daher nicht eigenmächtig Tabletten mit dem blutverdünnenden Wirkstoff schlucken, warnt die Apothekerkammer Niedersachsen unter Berufung auf bisherige Studien zu dem Thema. ASS wirke vor allem im arteriellen und nicht im venösen Bereich. Ratsam sei vielmehr, an Bord in Bewegung zu bleiben, viel zu trinken, die Schuhe auszuziehen und weite Kleidung zu tragen.
Die beengten Sitzverhältnisse, der niedrigere Luftdruck und die trockene Luft mindern den Blutfluss durch die Venen. Die Kammer empfiehlt daher, regelmäßig mit den Zehen zu wackeln oder die Füße vom Ballen auf die Ferse zu rollen, um den Blutfluss anzuregen. Um den Flüssigkeitsverlust durch die trockene Luft auszugleichen, sollten Reisende mindestens 250 Milliliter pro Stunde trinken - allerdings keinen Alkohol. Dieser erweitere die Venen und könne dazu führen, dass sich der Rückfluss des Blutes verschlechtert. Wer schon Venenprobleme hat, trägt unterwegs am besten Reisekompressionstrümpfe.