Gesundheit durch weniger Besuche im Solarium schützen
Bonn (dpa/tmn) - Die Krebsgefahr durch Solarienbesuche ist höher als bislang gedacht. Das belegt eine internationale Meta-Studie, die jetzt auf einem Hautkrebs-Expertenforum in Berlin vorgestellt wurde.
Denn Gesundheitsgefahren durch UV-Strahlen lassen sich bei keinem Solarienbesuch ganz ausschließen. Sonnenbanknutzer können die Risiken zumindest etwas verringern, wenn sie sich nicht zu oft künstlich bräunen. Zusammengenommen sollten künstliche und natürliche Sonnenbäder pro Jahr nicht die Zahl 50 übersteigen, rät die Deutsche Krebshilfe in Bonn. Denn die UV-Strahlung dringe tief und unwiderruflich in die Haut ein, beschleunige die Hautalterung und erhöhe die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken.
Grundsätzlich meiden sollte man Selbstbedienungsstudios mit Münzautomaten. Auf die Augen gehört immer eine Schutzbrille aus UV-undurchlässigem Kunststoff.
Wichtig ist der Krebshilfe zufolge auch, unter allen Umständen einen Sonnenbrand zu vermeiden. Schon einige Stunden vor dem Solariumsbesuch sollten keine Parfüms oder Kosmetika mehr aufgetragen werden. Wer eine Hautkrankheit hat, Medikamente nimmt oder zu krankhaften Hautreaktionen neigt, sollte unbedingt vorher mit seinem Arzt sprechen.
Ein gutes Sonnenstudio erkennen Kunden der Krebshilfe zufolge unter anderem daran, dass das Personal den Hauttyp bestimmt und auf mögliche Hautschäden durch die UV-Strahlen hinweist. Auch sollte es errechnen, wie lange man anfangs auf die Sonnenbank gehen darf.
„Das Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken, steigt auf fast 200 Prozent, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig benutzt werden“, warnte Prof. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Schon ein Solarienbesuch pro Monat erhöhe die Gefahr - nach zwei bis drei Jahrzehnten sogar auf das 2,4-fache, sagte er im Rahmen der Tagung.
Vom malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, sind verstärkt junge Frauen betroffen. Er gilt als bösartigste Form von Hautkrebs. ADP und Deutsche Krebshilfe forderten stärkere Kontrollen für Solarien und warnten vor therapeutischen Angeboten der Sonnenstudios.