Superfood oder Marketing? Gojibeeren: Was kann das Superfood?

München · Als Topping fürs Müsli oder als Snack zwischendurch: Gojibeeren gelten als besonders gesunde kleine Nährstoffpakete. Doch ein Wundermittel sind sie nicht.

Gojibeeren liefern zwar wichtige Nährstoffe, sind aber kein Wundermittel.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Gojibeeren gelten als eines der bekanntesten Superfoods, es gibt sie in Supermärkten, Bioläden und Drogerien in getrockneter Form zu kaufen. Sie sollen besonders gesund sein. Was ist da dran?

Viel Vitamin C, aber auch viel Zucker

Erst einmal ein Blick auf die Nährstoffe: „Sie enthalten viele Carotinoide, Vitamin C, Eisen, Calcium, aber auch Ballaststoffe“, sagt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Weil es sich um getrocknete Früchte handelt, ist allerdings auch der Zuckeranteil hoch - er liegt Krehl zufolge bei 46 Prozent. Somit sind Gojibeeren deutlich kalorienreicher als andere Vitamin-C-Lieferanten wie etwa Paprika oder Schwarze Johannisbeeren.

Den Beeren wird nachgesagt, dass sie das Immunsystem stärken und eine Anti-Aging-Wirkung haben sollen. Wissenschaftliche Belege dafür fehlen aber. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) hat festgestellt, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen verschiedenen behaupteten Gesundheitswirkungen und der Einnahme von Gojibeeren besteht. Deshalb sind solche gesundheitsbezogenen Aussagen dazu nicht erlaubt.

Vorsicht bei Blutverdünnern

Gojibeeren sind laut der Verbraucherzentrale Bayern nicht für jeden geeignet, etwa, weil es Wechselwirkungen mit Medikamenten geben kann. So können Gojibeeren den Abbau bestimmter Blutverdünner - sogenannter Vitamin K-Antagonisten - hemmen. Die Folge können eine gefährliche Wirkstoffanreicherung im Körper und eine verstärkte Blutungsneigung sein. Wer sichergehen will, sucht das Gespräch mit Arzt oder Ärztin.

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(dpa)