Grünen Star durch Kombi-Untersuchung entdecken
München (dpa/tmn) - Die Messung des Augeninnendrucks ist die Standarduntersuchung bei Verdacht auf Grünen Star. Aussagekräftig sei sie aber nur, wenn auch der Sehnerv untersucht werde, sagt Prof. Norbert Pfeiffer von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).
Wer dem Grünen Star auf die Spur kommen will, sollte den Augeninnendruck und den Sehnerv untersuchen lassen. Denn ein erhöhter Augeninnendruck allein führe nicht zwangsläufig zu der auch als Glaukom bezeichneten Erkrankung, sagt Prof. Norbert Pfeiffer. Umgekehrt komme das Glaukom bei fast einem Drittel der Patienten auch ohne erhöhten Augeninnendruck vor.
Die DOG empfiehlt Menschen ab 40 alle drei Jahre die schmerzfreien Untersuchungen. Bei Menschen jenseits der 65 sollten die Kontrollen alle ein bis zwei Jahre erfolgen. Denn einmal durch ein Glaukom entstandene Schäden lassen sich nicht wieder beheben. Allerdings kann durch Medikamente, Laserbehandlung oder Operation verhindert werden, dass der Betroffene irgendwann erblindet. Etwa ein Prozent der Über-40-Jährigen hat Grünen Star.
Sobald der Arzt Glaukom-Schäden sicher festgestellt hat, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die weiteren Untersuchungen. Für die Vorsorgeuntersuchungen müssen die Patienten jedoch selbst aufkommen. Die DOG rät davon ab, jeden Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck vorsorglich mit Medikamenten zu behandeln. Denn bei einigen Präparaten seien Nebenwirkungen auf Herz, Kreislauf und Lunge möglich. Ist der Druck allerdings sehr hoch, sei die Wahrscheinlichkeit für ein Glaukom sehr groß. In diesem Fall könnte Pfeiffer zufolge eine vorbeugende Behandlung sinnvoll sein.