Hautprobe könnte frühe Parkinson-Diagnose ermöglichen
Würzburg (dpa) - Künftig könnte Parkinson zumindest bei manchen Patienten schon in einem frühen Stadium nachgewiesen werden - mit einer Hautprobe. Würzburger Forscher fanden in einer Studie bei der Hälfte der untersuchten Patienten Ablagerungen eines bestimmten Proteins in Nervenfasern der Haut.
Möglicherweise lasse sich Parkinson so künftig früh und sicher erkennen, teilte die Julius-Maximilians-Universität mit. Zudem biete sich die Möglichkeit, die Krankheitsmechanismen genauer zu erforschen.
Bei Parkinson sammeln sich Klumpen des Proteins Alpha-Synuclein in Hirnzellen. Dies kann aber erst nach dem Tod nachgewiesen werden. Die Diagnose läuft daher bislang im Wesentlichen über die Symptome, die erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten. Für die in der Fachzeitschrift „Acta Neuropathologica“ veröffentlichte Studie untersuchten die Neurologen 31 Parkinson-Patienten und eine gesunde Vergleichsgruppe.
Es sei schon länger bekannt, dass Nervenzellen unterschiedlicher Bereiche von den Ablagerungen betroffen seien, sagte die Vorsitzende der Deutschen Parkinson Gesellschaft, die Tübinger Professorin Daniela Berg. Sie wertete die Würzburger Studie als wichtig für die klinische Diagnose. „Allerdings konnten ja nur bei circa der Hälfte aller Patienten Alpha-Synuclein-Ablagerungen nachgewiesen werden und es wurden mehrere Biopsien pro Patient durchgeführt.“ Wichtig sei, wie früh die Krankheit erkannt werden kann. „Wenn man es schon in der Frühdiagnose einsetzen könnte, wäre das ein wichtiger Baustein.“
Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In Deutschland sind der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zufolge etwa 250 000 bis 280 000 Menschen betroffen.