Jeder Vierte stirbt an Krebs
Wiesbaden/Heidelberg (dpa) - In Deutschland stirbt jeder Vierte an Krebs. Im Jahr 2010 waren diese Erkrankungen die Ursache für den Tod von 218 889 Menschen. Die Zahl der Krebstoten stieg gegenüber 2009 um knapp 3000.
Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden zum Weltkrebstag an diesem Samstag mit. Nach Herz-Kreislauferkrankungen (352 689 Tote) ist Krebs weiter die zweithäufigste Todesursache.
Der häufigste Tumor mit Todesfolge ist nach wie vor Lungen- und Bronchialkrebs - 2010 starben daran 42 972 Menschen. Danach folgte nach Behördenangaben vom Freitag Brustkrebs mit 17 573 Todesfällen. An dritter und vierter Stelle standen bösartige Geschwülste des Dickdarms (17 161) und der Bauchspeicheldrüse (15 488). Der häufigste tödliche Tumor bei Männern ist Lungenkrebs, bei Frauen Brustkrebs.
Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg warnten, dass Übergewicht eine immer größere Rolle bei der Entstehung von Krebs spielt. Die zu vielen Pfunde könnten sogar dem Rauchen den Rang als Risikofaktor Nummer eins ablaufen. „Da die Zahl der übergewichtigen Menschen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat, dürfte die Zahl dieser Krebskranken auch steigen“, sagte Hermann Brenner vom DKFZ. Wichtig sei daher mehr Aufklärung.
Zu den Erkrankungen, bei denen ein gesicherter Zusammenhang zu Übergewicht besteht, zählen laut DKFZ Nieren- und Darmkrebs, Brustkrebs nach den Wechseljahren sowie vor allem Tumore der Speiseröhre und der Gebärmutterschleimhaut. Bei Letzterem gilt Übergewicht sogar in der Hälfte aller Fälle als Ursache.
Fast ein Viertel (23 Prozent) der Krebstoten 2010 war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes jünger als 65 Jahre. In der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen waren bösartige Tumore mit einem Anteil von 41,6 Prozent die häufigste Todesursache. Bei den über 65-Jährigen starb knapp ein Viertel (23,2 Prozent) an Krebs.
Bei Kindern ist Krebs die häufigste natürliche Todesursache: Insgesamt 192 Mädchen und Jungen bis 14 Jahre starben 2010 daran. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin stehen dabei Leukämie und Hirntumore im Vordergrund.
Die deutschen Krankenhäuser behandelten knapp 1,5 Millionen Krebspatienten stationär.