Psycho-Strategien Kein Pech am Unglückstag: Strategien für Freitag, den 13.
München · Freitag, der 13.: Da wird die Kaffeetasse auf die Steuererklärung kippen, der Joghurtbecher explodieren und der Handy-Akku mitten in der Grundsatzdiskussion versagen. Nicht unbedingt! Mit den richtigen Psycho-Strategien kann er sogar zum Glückstag werden.
Den ewigen Pechvogel gibt es nicht. Jeder Mensch kann Glück haben - und mit der richtigen Einstellung sogar zum chronischen Glückspilz werden. „Menschen können ihre Befindlichkeit und ihr Schicksal mit beeinflussen“, sagt der Diplompsychologe Stephan Lermer aus München. Entscheidend sei die Einstellung: Der Mensch müsse eine Glücks-Achtsamkeit an den Tag legen, die guten Momente also ganz bewusst genießen.
Diese guten Momente kann er auch selbst provozieren. Positives Denken ziehe Glück gewissermaßen magisch an. „Es fällt einem zu, wenn man bereit ist“, sagt Lermer. Das Glück sei dauernd da. „Wir müssen nur mental die Antenne ausfahren und den Glücksstrahl, den wir mit der Antenne einfangen können, verstärken und sagen: "Ja, jetzt im Augenblick ist es richtig gut".“
Steuern lasse sich das eigene Glück auch mit Hilfe eines bewusst ausgewählten Umfelds: „Man kann ja zum Beispiel gezielt Gegenden aufsuchen, wo es angenehmer zugeht, beispielsweise Stadtviertel, Kneipen oder Restaurants.“ Auch anderen guten Einflüssen sollte sich der Mensch gezielt aussetzen, wie Gerüchen, Musik oder Gesellschaft. „Man kann sich ein Umfeld schaffen, wo Glücksmomente eher möglich sind.“
Bewusst glücklich zu sein, sei ein positiver Teufelskreis: Wer eine glückliche Einstellung hat, kommt gut an. Andere Menschen wenden sich einem zu und lachen mit einem. Das wiederum steigert das Glückempfinden, erklärt der Glücksforscher.
Tödlich für Glück ist die Verneinung: Dem Unterbewusstsein seien die Worte „kein“ und „nicht“ fremd. „Wenn ich sage: "Ich ärgere mich nicht", dann ärgere ich mich ja schon“, sagt Lermer. Der Umkehrschluss: Wer sich sagt, er dürfe jetzt ruhig mal glücklich sein, der wird es wahrscheinlich auch. Denn auch Zeit und Kausalität kenne das Unterbewusstsein nicht - es kauft einem das Glück ab, das man ihm vormacht.
Nach diesem Prinzip funktioniert auch die Lach-Strategie: „Wenn Sie sich mindestens 30 Sekunden im Spiegel anlächeln, dann fühlen Sie sich hinterher besser als vorher.“ Das Unterbewusstsein denke: Wenn gelächelt wird, geht es einem offenbar auch gut.