Wutkrampf bis zur Ohnmacht: Wie Eltern richtig reagieren

Köln (dpa/tmn) - Schreien und weinen bis zum Unfallen: Mit der Trotzphase beginnen bei manchen Kindern auch Wutkrämpfe. Diese Anfälle können bis zur Bewusstlosigkeit führen.

Bei diesen sogenannten respiratorischen Affektkrämpfen hält das Kind die Luft an und kann kurzzeitig ohnmächtig werden. „Bei einem Wutkrampf sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind sich nicht verletzen kann, wenn es fällt oder um sich schlägt“, betont Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. Der Mundraum sollte frei von Speiseresten und Bonbons sein, so dass nichts in die Luftröhre gelangen kann. „Idealerweise legen Anwesende das ohnmächtige Kind in die Seitenlage, aber meist ist der Anfall bis zum Wiedereinsetzen der Atmung dafür schon zu kurz.“

Respiratorische Affektkrämpfe befallen Kinder meist im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren. Sie sind in der Regel harmlos, dauern wenige Sekunden und verlieren sich ab dem Schulalter, wenn das Kind seine Gefühle besser kontrollieren kann. Erleidet ein Kind zum ersten Mal einen Wutkrampf, sollte es zeitnah der Kinder- und Jugendarzt untersuchen. Denn in seltenen Fällen könnten dafür auch andere Ursachen wie ein Krampfleiden (Epilepsie), eine Herzrhythmusstörung oder ein Eisenmangel verantwortlich sein.

„Meist wissen Eltern mit der Zeit, was die Auslöser eines Affektkrampfs bei ihrem Kind sind“, sagt Nentwich. „Oft stehen Ärger, Furcht oder starke Frustration zu Beginn eines solchen Wutanfalls.“ Dabei verfärbe sich das Gesicht bläulich. „Absichtlich machen dies Kinder aber nicht, es ist eine Art Reflex.“ In sehr seltenen Fällen bewirkt auch plötzliches Erschrecken eine ähnliche Ohnmacht. Dabei erblasst das völlig überraschte Kind stark.