Stürzen bei Parkinson mit Tai Chi vorbeugen
Berlin (dpa/tmn) - Regelmäßige Tai-Chi-Übungen können Parkinsonkranke offenbar vor Stürzen bewahren. Das ergab eine Studie, auf die die Deutsche Gesellschaft für Neurologie anlässlich des Welt-Parkinson-Tags am Mittwoch (11.
April) hinweist.
Parkinsonpatienten sind motorisch durch verlangsamte Bewegungen, dauerhaftes Zittern, Muskelsteifheit und eine instabile Haltung stark eingeschränkt. Dadurch fallen sie oft hin und verletzen sich. An der Untersuchung des US-amerikanischen Oregon Research Institute nahmen 195 Patienten mit leichtem bis mittelschwerem Erkrankungsgrad teil. Ein Drittel von ihnen führte sechs Monate lang zweimal pro Woche das auch Schattenboxen genannte Tai Chi für 60 Minuten aus. Das zweite Drittel trainierte die Kraft, der Rest der Teilnehmer absolvierte Dehnübungen. In Bezug auf die Haltungssicherheit schnitten die Tai-Chi-Praktizierenden am besten ab, wie die DGN erläutert. Die Dehnungsübungen hatten keinen positiven Effekt.
Während des halben Jahres Trainingszeit stürzten am seltensten Mitglieder der Tai-Chi-Gruppe, am häufigsten welche aus der Stretching-Gruppe. Insgesamt fielen 76 Patienten in der Zeit hin. Die Effekte des Tai Chi hielten den Studienautoren zufolge auch noch drei Monate nach der Studie an.
Parkinson ist die häufigste nervenbedingte Bewegungsstörung bei älteren Menschen. Bei der unheilbaren Krankheit sterben Nervenzellen ab, die Kontrolle über Gliedmaßen geht verloren. In Deutschland leiden rund 300 000 Menschen an Parkinson. Weitere 100 000 haben nach Angaben der Deutschen Parkinson Vereinigung erste Symptome, ohne es zu wissen.
Das Datum des Gedenktages geht auf den am 11. April 1755 geborenen englischen Arzt James Parkinson zurück, der als erster die Symptome der Schüttellähmung beschrieb. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Parkinson Vereinigung initiierten den Gedenktag 1997.