Im Spargelland NRW beginnt die Saison

Für Ware der höchsten Güteklasse muss der Verbraucher derzeit zwischen zehn und 22 Euro zahlen.

Düsseldorf. „Osterzeit ist Spargelzeit“, so heißt es. Auch dieses Jahr bildet da keine Ausnahme. Offiziell startet die Saison zwar erst am 19. April und endet am Johannistag (24. Juni), doch schon jetzt ist die Nachfrage so groß, dass das beliebte Gemüse bereits auf vielen Märkten zu finden ist.

Nordrhein-Westfalen ist Spargelland — mit einer Anbaufläche von gut 4000 Hektar und mehr als 450 erzeugenden Betrieben. Mehr produziert wird nur noch in Niedersachsen.

Beim Verzehr sind die Deutschen Europameister. So hat jeder Privathaushalt allein im vergangenen Jahr durchschnittlich fast zwei Kilogramm Spargel gegessen.

Begünstigt wird die diesjährige Ernte durch den milden Winter, erklärt Tobias Schier (35), Marktverkäufer am Düsseldorfer Carlsplatz. In den nächsten Wochen komme immer mehr Gemüse aus der Region in den Handel. Qualitativ hochwertiger Spargel komme in diesen Tagen vor allem aus Würselen bei Aachen und Walbeck am Niederrhein.

In den Supermärkten gibt es die Stangen auch noch aus Peru und Griechenland, doch auf den Märkten kommt diese Ware nicht mehr in die Auslage. „Die Kunden, die hier herkommen, wollen Qualität“, sagt Angelika Schidan (54), Inhaberin des gleichnamigen Marktstandes. Vor einigen Jahren sei das ausländische Gemüse aufgrund des niedrigeren Preises noch in Massen angeboten worden. Ein geschärftes Bewusstsein der Käufer habe jedoch den qualitativ minderwertigeren Spargel längst verdrängt.

Den Händlern zufolge verlangen die Kunden vor allem nach Spargel der Güteklasse AAA, beziehungsweise der Handelsklasse I. Dicke Stängel und geschlossene Köpfe sind ein Nachweis für gute Qualität.

Die Preisspanne für das Kilo liegt zwischen zehn und 22 Euro. In den nächsten Wochen sei jedoch ein Preisrutsch zu erwarten, sagt Günter Weber (66), der mit seiner Tochter seit 1948 auf dem Carlsplatz steht. Schon jetzt seinen die Preise geringer als vergangenes Jahr. In der Hauptzeit würden sie weiter sinken. Den Deutschen steht eine ertragreiche Ernte um ihr liebstes Frühlingsgemüse bevor — passend zum Osterfest.