Online-Bewertungen von Ärzten nicht blind vertrauen
Hamburg (dpa/tmn) - Im Internet können Nutzer inzwischen nicht nur Hotels, sondern auch Ärzte bewerten. Die entsprechenden Portale ermöglichen es zudem, Mediziner in der Nähe zu finden, sich über ihre Sprechzeiten und zusätzlichen Qualifikationen zu erkundigen.
Wer Praxisbewertungen vergleichen will, sollte aber auf einige Kriterien achten, erklärt die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD). So sollte ein seriöses Portal zum Beispiel über ein Impressum verfügen. Außerdem sollten Mehrfachbeurteilungen unmöglich sein.
Wichtig sei auch, dass für ein umfassendes Bild möglichst viele Einschätzungen zur jeweiligen Praxis vorliegen, sagt Katrin Pihan von der UPD-Beratungsstelle in Hamburg. Hat man sich einen Arzt ausgesucht und diesen besucht, lohnt sich laut Pihan auch eine eigene Bewertung, die bei der endgültigen Entscheidung für oder gegen den Mediziner hilft. Dabei sollte man sich nicht nur auf sein Bauchgefühl verlassen, sondern sich bewusst Fragen zum Verhalten des Arztes, dessen Fähigkeit zum Erklären oder der Organisation der Praxis stellen.
Die von der Bertelsmann Stiftung und den Dachverbänden der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen getragene „Weisse Liste“ erfüllt die genannten Anforderungen. Weitere Partner sind die drei Krankenkassen AOK, Barmer GEK und TK. Wer mitmachen möchte, muss sich mit seiner Krankenversicherungsnummer registrieren. Die Beurteilung ist anonym und bislang Versicherten der drei Kassen vorbehalten. Die Bewertungen können aber alle Nutzer einsehen.