Kleinkinder vor Hitze schützen
Köln (dpa/tmn) - Babys vertragen Hitze deutlich schlechter als Erwachsene, ihr Körper trocknet schnell aus. Im Hochsommer brauchen sie daher eine kühle Umgebung. Ventilatoren sind aber tabu.
An heißen Tagen sollten Familien möglichst viel Zeit in kühlen Innenräumen verbringen - zumindest während der Mittagszeit. Kleinkinder und Säuglinge brauchen längere Zeit, bis ihr Körper sich an eine höhere Umgebungstemperatur anpassen kann. Babys hätten ein höheres Risiko auszutrocknen, da ihr Körper in Relation zur Größe mehr Flüssigkeit benötige als ein Erwachsener, sagt Hermann Josef Kahl, Ausschusssprecher Prävention und Frühtherapie des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Im Vergleich zum Körpervolumen haben sie eine größere Körperoberfläche - dadurch nimmt ihr Körper mehr Wärme auf und hält sie. „Wenn dann die Körpertemperatur zu schnell steigt, können die 'Kühlungssysteme' des Körpers, zum Beispiel die Verdunstungskälte durch Schweiß, versagen“, erläutert Kahl. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann zusätzlich die Verdunstung vermindern, so dass ein gefährlicher Hitzestau droht. Nimmt ein Kind Medikamente ein, sollten Eltern den Kinder- und Jugendarzt fragen, ob dies die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigt, sich an höhere Temperaturen anzupassen.
„Konzentrierter oder wenig Urin kann beim Baby ein Warnzeichen für zu wenig Flüssigkeitsaufnahme sein“, sagt der Mediziner. „Schwitzt es, sollten Eltern es an einen kühleren Ort bringen.“ Ein Ventilator in der Nähe des Babys sei aber nicht geeignet, weil er schneller dazu führt, dass das Kind austrocknet. „Im Auto - besonders in der prallen Sonne - darf ein kleines Kind nie alleine bleiben, denn dort kann die Temperatur im Innenraum schnell auf bis zu 70 Grad steigen, was für kleine Kinder lebensgefährlich ist“, warnt Kahl. Auch geöffnete Fenster könnten nicht sicher verhindern, dass große Hitze entsteht.