Knallende Sektkorken können Augen verletzen
Tübingen (dpa) - Nicht nur Feuerwerkskörpern können zu Silvester gefärhlich werden, sondern auch Sektflaschen. Medizin-Professor Martin Rohrbach warnt: „Sektkorken passen wie die Faust aufs Auge.“
Während der Experte von der Universitäts-Augenklinik Tübingen und seine Kollegen in der Silvesternacht nur selten mit Verbrennungen durch Raketen und Böller zu tun hätten, seien Augen-Prellungen durch umherfliegende Sektkorken jedes Jahr wieder ein großes Problem. Außerdem seien Brandverletzungen gut zu behandeln - wem ein Sektkorken ins Auge fliege, der müsse um sein Augenlicht bangen.
Wenn ein Sektkorken unkontrolliert aus der Flasche fliege, habe er eine ungeahnte Wucht, warnt der Experte. Selbst wenn Korken erst an einer Wand abprallen und dann ein Auge treffen, könne das dramatische Folgen haben. „Solche Augapfelprellungen können zu schwersten Schäden führen, die nicht oder nur teilweise zu beseitigen sind“, sagt Rohrbach. Ein Sektflasche einfach zu schütteln, bis der Korken von alleine rausfliegt, sei deshalb extrem riskant. In den USA gebe es sogar einen entsprechenden Warnhinweis auf allen Flaschen. „Beim Öffnen einer Sektflasche ist es deshalb am besten, den Sektkorken in der Hand zu behalten.“
Trotzdem warnt der Experte auch vor einem leichtsinnigen Umgang mit Feuerwerkskörpern. Selbst aus einiger Entfernung könnten Böller winzige Schwarzpulverpartikel ins Auge einsprengen. „Explodiert ein Knallkörper direkt vor dem Auge, kommt es zu einer Druckwirkung auf das Auge ähnlich einer Prellung.“ Im Falle einer solchen Verletzung sollte das Auge möglichst schnell gekühlt werden. Wer Schmerzen hat oder nicht mehr gut sieht, sollte so schnell wie möglich zum augenärztlichen Notdienst oder in die Klinik.