Kontrollen 2014: Antibiotika in Geflügel und Gift in Honig

Berlin (dpa) - Ob Honig, Geflügelfleisch oder Fisch - viele Lebensmittel, die in den deutschen Handel gelangen, enthalten bedenklich Stoffe. Kontrollen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) belegen folgende Risiken:

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Honig: Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und
Landwirtschaft isst jeder Deutsche im Schnitt ein Kilogramm Honig im
Jahr. Allerdings kann er Pflanzengifte - sogenannte
Pyrrolizidinalkaloide (PA) - enthalten. In 46,4 Prozent der Proben
fanden die Kontrolleure einen Gehalt zwischen 1 und 20 Mikrogramm pro
Kilo, in fast 10 Prozent sogar mehr. Die Behörde verweist in dem
Zusammenhang auf Zahlen des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR), nach denen Erwachsene von Honig mit 25
Mikrogramm PA pro Kilo nicht mehr als 20 Gramm täglich essen dürfen.

„Deutscher und europäischer Honig ist gering belastet“, betont der
Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz, Michael
Kühne. Anders könne das bei Übersee-Honig sein. Auch das Magazin
„Ökotest“ hatte den Stoff vor einem Jahr in Importhonig festgestellt.
In mehreren deutschen Honigen stießen die Tester indes auf Rückstände
des Insektizids Thiacloprid.

Geflügelfleisch: Antibiotika wirken immer häufiger nicht, weil
Bakterien dagegen resistent werden. Ein Grund ist übermäßiger Einsatz
in der Tierhaltung. Das BVL testete 125 Proben von Hähnchen und 84
von Pute auf entsprechende Rückstände. Die gute Nachricht: Der
nachweisbare Antibiotikagehalt lag in der Regel deutlich unter den
zulässigen Höchstmengen.

Zuletzt hatten sich Geflügelproduzenten in einer „Geflügel-Charta“ zu
einem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bekannt. Ein
BfR-Forschungsprojekt hatte zudem jüngst ergeben, dass Mastschweinen
in den vergangenen Jahren deutlich weniger Antibiotika gegeben wurde.

Fisch: Ein weiteres Problem sind Antibiotika in Fischen aus
Unterwasserfarmen außerhalb der EU. „Die meisten Fische aus
Aquakulturen stammen aus Asien“, sagt BVL-Abteilungsleiter Gerd
Fricke. Dort sei der Antibiotikaeinsatz nicht so streng reglementiert
wie in der EU. Von 158 Proben aus Aquakulturen aus Drittländern
wurden demnach aber nur sechs beanstandet.