Mit kreisenden Bewegungen einmal im Monat die Brust abtasten
Bielefeld (dpa/tmn) - Frauen sollten einmal im Monat ihre Brust selbst abtasten. Das geht am besten mit feuchter Haut und im Liegen, erklärt Prof. Werner Bader.
Er ist Chefarzt des Zentrums für Frauenheilkunde am Klinikum Bielefeld und Leiter der Arbeitsgemeinschaft Mammasonographie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin. Entweder legt man sich also in die Badewanne oder verwendet etwas Bodylotion.
Dann tastet man mit der linken Hand die rechte Brust und umgekehrt ab. „Man arbeitet sich mit kreisenden Bewegungen mit den Spitzen der drei mittleren Finger über den gesamten Brustkörper“, erklärt Bader. „Es soll also nicht nur um die Brustwarze herum getastet werden“, betont Bader. Stattdessen tastet man den Bereich von der Umschlagsfalte der Brust bis kurz unter das Schlüsselbein sowie von der Achselhöhle bis zum Brustbein ab.
Die Selbstuntersuchung hält Bader für ein äußerst wichtigen Teil der Krebsvorsorge. „Ungefähr 80 Prozent aller Brusttumore werden durch die Patientin selbst getastet.“ Meist steckt hinter kleineren Knötchen aber eine Drüsenschwellung oder auch etwas seltener eine Zyste.
Hat man dabei etwas Ungewöhnliches ertastet, geht man am besten zu seinem Frauenarzt. Der wird dann auch eine Tastuntersuchung durchführen, um den Verdacht der Patientin nachvollziehen zu können. Entdeckt der Gynäkologe auch etwas Auffälliges, lässt sich das in der Regel mit einer gezielten Ultraschalluntersuchung der Brust zeitnah abklären, „ohne dass voreilig gerade bei jüngeren Frauen eine Mammografie erfolgen muss“, erklärt Bader.
Bei solchen Verdachtsfällen oder wenn etwa aufgrund der Familiengeschichte ein hohes Risiko für Brustkrebs besteht, übernimmt in der Regel die Krankenkasse die Kosten für die Ultraschalluntersuchung der Brust. Ohne Verdacht ist die Ultraschall-Untersuchung der Brust eine individuelle Gesundheitsleistung, und die Patienten müssen dafür selbst zahlen.