Lambertz: Preise für Lebkuchen und Printen steigen
Düsseldorf (dpa) - Verbraucher müssen für Lebkuchen, Printen und andere vorweihnachtlichen Leckereien tiefer in die Tasche greifen. Je nach Produkt werden bis zu zehn Prozent mehr fällig, teilte der Aachener Süßwarenhersteller Lambertz mit.
Die Preise für vorweihnachtliches Gebäck steigen. Die hohen Rohstoffpreise schlagen auf die Preise im laufenden Saisongeschäft durch, wie Lambertz mitteilte. Die Verbraucher müssten bis zu zehn Prozent mehr bezahlen, sagte Alleininhaber Hermann Bühlbecker. Dies bewege sich im Cent-Bereich. Die Preise auch für Ganzjahresgebäcke würden 2012 wegen der teuren Rohstoffe weiter klettern. „Es wird sicher weitere Preiserhöhungen geben“, kündigte Bühlbecker an.
Die wichtigsten Basisrohstoffe wie Butter, Mehl, Glucosesirup und Kokos seien in den vergangenen zwei Jahren um bis zu 200 Prozent teurer geworden. Daneben führe die Kontingentierung der europäischen Zuckermarktreform zu einer künstlichen Verknappung und Verteuerung. Lambertz habe noch keine Verträge für Zuckerlieferungen im kommenden Jahr abschließen können. „Insgesamt macht uns der Rohstoffmarkt Sorgen. Wir müssen gucken, wie wir damit fertig werden“, sagte Bühlbecker.
Im Geschäftsjahr 2010/2011 (30. Juni) kam dem nach eigenen Angaben weltweit größten Anbieter von Herbst- und Weihnachtsgebäcken zufolge das eher kühle Wetter dem Saisongeschäft entgegen. Nach einem kleinen Saisonminus im Vorjahr sei der Umsatz im Saisongeschäft um 4,2 Prozent gestiegen.
Die Steigerung beim Gesamtumsatz um drei Prozent auf 552,4 Millionen Euro sei vor allem in den USA erzielt worden. Der Aachener Mittelständler sei mit seinen Ganzjahresprodukten mittlerweile in den großen Ketten präsent und habe den Vertrieb um rund 30 Prozent gesteigert. „Wenn wir uns weiter so entwickeln, werden wir in zwei bis drei Jahren über eine Produktion in den USA nachdenken“, sagte Bühlbecker. Ganzjahresgebäcke machen 60 Prozent des Umsatzes aus, der Rest sind Saisongebäcke.
Bühlbecker sprach von einem positiven Ergebnis, wollte aber keine Details nennen. Das Unternehmen finanziere das Saisongeschäft aus eigener Hand und stehe mit einer Eigenkapitalquote von 60 Prozent überdurchschnittlich gut da. Der Lambertz-Chef zeigte sich offen für Übernahmen. Lambertz verfügt über sieben Produktionsstätten, davon eine in Polen, und beschäftigt 3450 Menschen.