Manche Kinder-Hustensäfte wirken einschläfernd
Berlin (dpa/tmn) - Wegen einer stark beruhigenden Wirkung warnt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) vor bestimmten frei verkäuflichen Kinder-Hustensäften.
Eltern sollten nicht auf eigene Faust zu Mitteln mit hustenstillenden Antihistaminika der ersten Generation greifen, rät die DGKJ in Berlin. Das gilt insbesondere, wenn die Erkältung beim Nachwuchs besonders lang dauert oder das Kind dadurch sehr belastet ist.
Bei älteren Kindern sind Tagesmüdigkeit, Benommenheit und Konzentrationsstörungen mögliche Folgen. Nimmt ein Kind eine zu große Menge ein, kann es der DGKJ zufolge sogar Halluzinationen und Krämpfe bekommen. Bei Säuglingen bestehe unter anderem die Gefahr von Atemstörungen im Schlaf. Im schlimmsten Fall sei ein Kollaps von Herz und Atmung möglich. Die bedenklichen Stoffe könnten auch pflanzlichen Extrakten aus Weißdorn, Mistel, Passionsblume, Hopfen oder Hafer zugefügt sein.
Antihistaminika der ersten Generation finden sich in den Kinderarzneien zum Beispiel unter der Bezeichnung Doxylamin, Diphenhydramin, Dimenhydrinat (Diphenhydramintheophyllinat) oder Promethazin. In der Allergiebehandlung seien sie ebenso überholt wie in Medikamenten für Erwachsene, erläutert Prof. Hannsjörg Seyberth von der DGKJ-Arzneimittelkommission. Die Zusammensetzung von Kinder-Hustensäften sei trotz negativer Daten aber bislang unverändert.