Milchzähne mit Karies zieht besser der Zahnarzt
Köln (dpa/tmn) - Normalerweise ist es keine große Sache: Die meisten Milchzähne fallen von selber aus. Aber hin und wieder gibt es hartnäckige Exemplare, die sich damit lange Zeit lassen. Dann ist der Zahnarzt gefragt, gerade wenn der Milchzahn schon an Karies leidet.
Normalerweise schieben sich die nachwachsenden, bleibenden Zähne nach oben, während sich die Milchzahnwurzel langsam auflöst, erläutert die Initiative proDente in Köln. Ist ein Milchzahn aber von Karies befallen, löst der Körper dessen Wurzel manchmal nur unvollständig auf. Wenn es Zeit ist, dass der bleibende Zahn durchbricht und er auf einem Röntgenbild zu sehen ist, wird der Zahnarzt den angegriffenen Milchzahn daher entfernen.
Kein Grund zur Sorge besteht dagegen, wenn bereits die Kante eines bleibenden Schneidezahns im Unterkiefer zu sehen ist, ohne dass der Milchzahn davor ausfällt. Häufig müsse man einfach nur abwarten. Ist der Milchzahn aber noch sehr fest und hätte dem Alter des Kindes entsprechend schon längst ausgefallen sein müssen, werde der Zahnarzt aktiv. Die Zunge schiebe den bleibenden Zahn meist von allein nach vorn in die richtige Position.
Anders sieht die Sache aus, wenn der bleibende Zahn unter einem Milchzahn gar nicht angelegt ist. Dann sollte der jeweilige Milchzahn so lange wie möglich im Kiefer bleiben, rät die Initiative. Geht das nicht, könne die Lücke vorübergehend mit einer Zahnspange offen gehalten und später mit einer Brücke beziehungsweise im Erwachsenenalter mit einem Implantat gefüllt werden.
Unbegründet ist die Befürchtung, dass ein Kind einen locker sitzenden Milchzahn zum Beispiel im Schlaf verschlucken könnte. Am ehesten falle ein loser Zahn bei mutwilligem Wackeln daran oder beim beherzten Beißen ins Brötchen aus, so die Experten von proDente.