Natürliche Käserinde besser dünn wegschneiden
Bonn (dpa/tmn) - Käse mit einer natürlichen Rinde ist in den meisten Fällen essbar. Warum dies aber nicht unbedingt immer ratsam ist, erläutert ein Experte des Verbraucherinformationsdienstes.
Eine natürliche Käserinde ist in den meisten Fällen essbar. Ausnahmen sind Rinden, die mit dem Konservierungsmittel Natamycin behandelt worden oder mit einer Kunststofffolie überzogen sind. Ebenfalls nicht essbar sind Käsehüllen aus Paraffinwachs. Darauf weist Rüdiger Lobitz vom Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn hin. „Eine natürliche, unbehandelte Käserinde ist gesundheitlich unbedenklich, wäre aber in meinen Augen kein Genuss.“
Er rät daher, den Rand von Hart- und Schnittkäse wie Appenzeller hauchdünn wegzuschneiden. „Die Rinde ist aromaintensiv und sehr hart“, erklärt er. Den essbaren Käserand würde er aber auch aus hygienischen Gründen entfernen: „Der Käse liegt während der Reifung im Regal und ist der natürlichen Luftumwälzung ausgesetzt, außerdem wird er angefasst, wenn auch mit Plastikhandschuhen.“ Dadurch könnten immer auch Staub oder Bakterien auf den Laib geraten. Daher machen insbesondere empfindliche Menschen, etwa bei geschwächtem Immunsystem und in der Schwangerschaft, die Rinde besser ab.
Grundsätzlich nicht mitessen und auch großzügiger abschneiden sollten Verbraucher das Äußere, wenn der Käse mit Natamycin behandelt wurde. „Bei Hartkäse wie Emmentaler oder Bergkäse, bei Schnittkäse wie Gouda oder Edamer und bei halbfestem Schnittkäse wie Butter- oder Edelpilzkäse darf die Rinde mit Natamycin behandelt werden, um Schimmel zu verhindern“, erläutert Lobitz. Da der Stoff bis zu fünf Millimeter tief in den Laib eindringen kann, sollte genug Rinde entfernt werden. Ob die Rinde essbar ist oder nicht, erkennen Verbraucher am Hinweis auf der Verpackung oder in der Ladentheke.
Ohne Bedenken mitessen können Verbraucher das Äußere von Rotschmierkäse wie Romadur und von Weichkäsen wie Camembert oder Brie. Sie sind in einen sogenannten Kulturschimmelrasen gehüllt. Auch eine Aschehülle, wie sie zum Beispiel an manchen französischen Ziegenkäsen zu finden ist, sei kein Problem, sagt Lobitz.