Nikotin-Kaugummi zur Rauchentwöhnung langsam kauen
Berlin (dpa/tmn) - Zum Jahreswechsel ist die Liste mit guten Vorsätzen lang. Ganz oben steht bei vielen Rauchern, endlich von der Zigarette loszukommen. Das wäre zwar gut für die Gesundheit, fällt aber wegen der körperlichen Abhängigkeit von Nikotin oft sehr schwer.
Wer mit dem Rauchen aufhören will und Entzugserscheinungen befürchtet, kann für eine Übergangszeit mit rezeptfreien Medikamenten die Anzeichen des Nikotinentzugs lindern. Für Menschen, die in bestimmten Situationen geraucht haben, eignen sich laut Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer in Berlin, am ehesten Kaugummis mit Nikotin. Sie kaut der Ex-Raucher langsam, bis er ein pfefferartiges Aroma im Mund hat. Dann schiebt er die Masse in die Wangentasche und lässt sie dort, bis der Geschmack vergangen ist.
Wer regelmäßig über den ganzen Tag immer wieder zur Zigarette gegriffen hat, nimmt besser Nikotinpflaster. Sie werden 16 bis 24 Stunden auf der Haut getragen und führen dazu, dass stets eine gleichmäßig hohe Menge Nikotin im Blut vorhanden ist. Benkert weist allerdings darauf hin, dass Nikotinersatzmittel aus einem Raucher nicht automatisch einen Nichtraucher machen. Auch die innere Einstellung müsse sich ändern, wenn der Verzicht auf den Glimmstängel von Dauer sein soll.
Sinnvoll sei es, sich zu überlegen, an welche Gewohnheiten das Rauchen geknüpft ist und wie diese verändert werden können. Wer sich etwa immer zu einer Tasse Kaffee eine Zigarette angezündet hat, könnte übergangsweise auf ein anderes Getränk umsteigen. Das Rauchen nach dem Essen könnte durch Zähneputzen ersetzt werden.
Der Apothekerkammer zufolge lässt sich ein Rückfall beim plötzlichen Wunsch nach einer Zigarette mit Hilfe von drei „A-Tipps“ vermeiden: Erstens sollte man das Rauchen aufschieben, etwa indem man mehrmals tief durchatmet. Zweitens gilt es, gewissen Reizen auszuweichen, zum Beispiel einen großen Bogen um den Raucherbereich am Bahnhof zu machen. Als drittes steht der Tipp, sich abzulenken, wenn das Verlangen zu groß wird - etwa, indem man jemanden anruft, anstatt weiter über den Rauchwunsch nachzudenken.