OP im Ausland - Medizintourismus für viele denkbar
Bad Honnef (dpa/tmn) - Kuren, Augenbehandlung oder Zahnarztbesuch - laut einer aktuellen Umfrage würden mehr als 50 Prozent der Befragten dafür unter Umständen ins Ausland reisen. Ab 2013 müssen die Kassen dafür sogar einige Kosten tragen.
Eine knappe Mehrheit der Deutschen kann sich vorstellen, sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Internationalen Hochschule Bad Honnef-Bonn (IUBH). So würden 48 Prozent niemals, aber 52 Prozent in bestimmten Fällen zur Behandlung ins Ausland reisen. Das wären zum Beispiel Kur- oder Reha-Aufenthalte (34 Prozent), eine Zahn- (24 Prozent) oder eine Augenbehandlung (11 Prozent).
54 Prozent derjenigen, die sich anderswo behandeln lassen würden, nennen als mögliche Gründe geringere Kosten als Zuhause. 28 Prozent würden ins Ausland reisen, um Verfahren zu nutzen, die in Deutschland nicht angeboten werden. Etwas mehr als ein Viertel (26 Prozent) sieht die Möglichkeit, den Aufenthalt mit einem Urlaub zu verbinden. Weniger wichtig ist den Befragten die medizinische Kompetenz für die Behandlung (17 Prozent).
Beliebtestes Ziel der potenziellen Medizintouristen wäre Westeuropa (67 Prozent). Dahinter liegen Osteuropa (44 Prozent) und Nordamerika (37 Prozent). Nach Angaben der Hochschule gilt ab Anfang 2013 auch für deutsche Krankenkassen ein Beschluss des Europäischen Parlaments, wonach sie für Behandlungen im Ausland einen Betrag in der Höhe übernehmen müssen, die die Behandlung in Deutschland gekostet hätte. Befragt wurden 1017 Menschen ab 16 Jahren.