Palliativversorgung: Wie sich Angehörige informieren können
Berlin (dpa/tmn) - Ist ein Angehöriger unheilbar krank, ist das ein Schock für die ganze Familie. Es stellt sich die Frage, wie der Betroffene bis zu seinem Lebensende versorgt werden kann. Eine Möglichkeit ist die Hospiz- und Palliativversorgung - ambulant oder stationär, so Angela Hörschelmann vom Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV).
Der DHPV und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) bieten unter www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de eine Übersicht samt Postleitzahlensuche. Bei der ambulanten Palliativversorgung gibt es zwei Möglichkeiten: Die spezielle und die allgemeine ambulante Palliativversorgung.
Die ambulante Variante wird vom Hausarzt verschrieben und beinhaltet die Versorgung des Betroffenen durch ein sogenanntes SAPV-Team, bestehend aus Palliativmedizinern und entsprechend geschulten Pflegekräften, das etwa mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten zusammenarbeitet.
„Bei der allgemeinen Palliativversorgung ist der Hausarzt der Dreh- und Angelpunkt“, sagt Hörschelmann. Der Betroffene wird weiter von ihm und etwa vom Pflegedienst versorgt und bekommt zusätzlich Unterstützung von einem speziell geschulten ehrenamtlichen Hospizbegleiter. Dieser kommt zum Beispiel ein oder zweimal in der Woche und bietet dem Betroffenen und der Familie psychosoziale Unterstützung.
Deutschlandweit gibt es laut Hörschelmann rund 1500 ambulante Hospizdienste. Angehörige können sich entweder zunächst bei ihrem Hausarzt informieren oder mit dem jeweiligen Hospiz- und Palliativdienst vor Ort ein Beratungsgespräch vereinbaren.
Auch im Krankenhaus gibt es die Möglichkeit palliativer Versorgung. Einige Kliniken haben entsprechende Stationen oder einen palliativmedizinischen Konsiliardienst, sagt Hörschelmann. Ist das nicht der Fall, können Angehörige oder Betroffene den Sozialdienst der Klinik ansprechen, der dann wiederum einen Kontakt zu einem ambulanten Hospizdienst herstellt. Auch in Pflegeeinrichtungen besteht die Möglichkeit, eine ambulante Palliativversorgung zu organisieren, betont Hörschelmann.
Zudem gibt es in Deutschland etwa 220 stationäre Hospize, sagt Hörschelmann. „Diese kommen in Betracht, wenn eine nicht heilbare und weit fortgeschrittene Erkrankung in ihrer letzten Lebensphase vorliegt und eine Pflege zu Hause nicht mehr möglich ist.“