Veganer zu Gast: Fettnäpfchen beim Kochen umgehen

Bonn (dpa/tmn) - Kein Fleisch, keine Milchprodukte - klar, da bietet jeder gute Gastgeber einem Veganer eine Alternative an. Aber nicht jede Zutat ist so offensichtlich tierisch. Wann Gastgeber ganz genau in die Zutatenliste schauen sollten und welche Ersatzprodukte sich anbieten:

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Ei im Kuchen: Milch-Alternativen gibt es viele - aber wie lässt sich das Ei im Kuchen ersetzen? Es gibt vegane Ersatzprodukte, sagt Ernährungsexpertin Nadia Röwe vom Verbraucherinformationsdienst aid. Diese basieren meist auf Kartoffelstärke und Tapioka und enthalten mineralische Triebmittel. Andere bestehen beispielsweise aus Maisstärke und Lupinenmehl.

Es gibt aber auch andere Möglichkeiten - die allerdings einen eigenen Geschmack mitbringen. „Wenn Sie für Ihre vegan lebenden Gäste Muffins backen möchten, können Sie die Eier durch Apfelmus ersetzen“, sagt Röwe. Dabei entsprechen drei Esslöffel Apfelmus einem Ei. Auch reife Bananen eignen sich. „Verwenden Sie diese am besten in Kuchen, zu denen Bananen geschmacklich passen.“ Eine halbe zerdrückte Banane entspricht einem Ei.

Für Vollkorngebäck lassen sich auch mit etwas Wasser verrührte gemahlene Leinsamen nehmen. Johannisbrotkernmehl funktioniert als veganes Bindemittel in Cremes, Puddings, Soßen und Suppen.

Überbackenes: Der goldbraune Käse ist für viele das Highlight auf Aufläufen und Lasagne. Wer sich die Mühe macht, eine vegane Version anzubieten, kann auch diese lecker überbacken. Eine Alternative zum Käse sind Hefeflocken, erläutert aid-Expertin Röwe. So gibt es beispielsweise veganen Parmesan aus Hefeflocken, Cashewkernen, Salz und Knoblauchpulver. Veganer Mozzarella basiert auf gekeimtem Vollkornreis, Flohsamenschalen oder Seidentofu. Andere Käse-Alternativen werden aus Nüssen, Kokosöl oder Kartoffelstärke hergestellt.

Zusatzstoffe: Wer vegan kochen will, muss bei vielen normalen Lebensmitteln ins Kleingedruckte schauen. Manchmal stecken tierische Produkte dort, wo man sie überhaupt nicht erwartet: Etwa im Soßenpulver oder in Gewürzmischungen. Das können Lactose, Butterreinfett und Süßmolkenpulver sein. Im Zweifel fragen Gastgeber am besten, wie eng das der vegane Gast sieht. Wer frische Produkte und Gewürze verwendet, ist normalerweise auf der sicheren Seite.